Thomas Mann

Königliche Hoheit

Roman - Hörspiel. 3 CDs
Cover: Königliche Hoheit
DHV - Der Hörverlag, München 2002
ISBN 9783895847912
CD, 32,00 EUR

Klappentext

160 Minuten Laufzeit. Hörspiel aus dem Jahr 1954. Sprecher: Dietrich Haugk, Boy Gobert, Inge Langen und andere. Hörspielbearbeitung Hartmann Goertz. Regie: Ulrich Lauterbach. Mit einem Geleitwort von Thomas Mann. Liebenswürdig im Ton, mit einer gewissen Neigung zur Parodie, erzählt Thomas Mann die Geschichte einer kleinen Residenz vor dem Ersten Weltkrieg, vom lebensfreudigen Prinzen Klaus Heinrich, der sich in der zeremoniell wie wirtschaftlich starren Welt seines Hofes plötzlich mit der so gänzlich anderen, der pragmatischen Sicht der Dinge des amerikanischen Milliardärs Nathan N. Spoelmann und vor allem seiner Tochter Imma konfrontiert sieht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.08.2002

Rezensent Martin Z. Schröder zeigt sich erfreut, dass dieses "schöne, leichte Hörspiel", eine Adaption von Thomas Manns Roman "Königliche Hoheit" aus dem Jahr 1954 wieder zu hören ist. Die Technik lässt die "kräftige, zugleich sanfte Stimme" des Sprechers - sein Name konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden - "nasal schnarren", schildert Schröder seine Höreindrücke. Der Autor selbst, der ein Geleitwort zum Hörspiel gesprochen hat, klinge dagegen durchgeistigt und ironisch. Wie Schröder ausführt, deutet Mann "Königliche Hoheit" als allegorisches Märchen, das die "geistige Wendung zum Politischen" beschreibt. Gegen die Mutmaßung Manns, dass von dieser Botschaft in der Adaption nicht mehr viel übrig bleibe, hält Schröder fest, dass Manns Gleichnisse zu deutlich seien, "als dass sie durch Adaption zum Verschwinden gebracht werden könnten, selbst in der enormen Verkürzung". Verschwunden ist nach Ansicht Schröders dagegen die "Kunst der Sprache" Manns, die nicht ins Hörspiel gerettet werden konnte. Ein Hörspiel, so Schröder abschließend, das "nett und unterhaltsam dahinplätschert".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.06.2002

Schon Thomas Mann habe 1954, anlässlich der Rundfunkausstrahlung einer Hörspielfassung von Hartmann Görtz, seinen zweiten Roman "Königliche Hoheit" (1909) als märchenhaft bezeichnet. Allerdings, hier schließt sich die Rezensentin Elisabeth von Thadden dem Urteil von Hermann Bahr an, mit einer Hinwendung zum Realen, zum Politischen. Thadden ist fasziniert von der Vorstellung, dass der Schriftsteller Thomas Mann 79-jährig die Rundfunksendung versöhnt mit dem jungen Thomas Mann einleitete und in seinem Roman ein "lächelnd gesprochenes demokratisches Nein" wider den ungezügelten Individualismus erkennt. Alles nur "aus Lust und Liebe", sagt Mann und die Rezensentin fügt hinzu: "Märchenhaft, wirklich".
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