Thomas Eich

Islam und Bioethik

Eine kritische Analyse der modernen Diskussion im islamischen Recht
Cover: Islam und Bioethik
Reichert Verlag, Wiesbaden 2005
ISBN 9783895005664
Paperback, 128 Seiten, 9,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben vom Heidelberger Centrum für Euro-Asiatische Studien (HECEAS). In diesem Band werden bioethische Debatten behandelt, die sich unter den islamischen Rechtsgelehrten (fuqaha) seit den 1980er Jahren entwickelt haben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Fragen des Lebensanfangs, die sich anhand der Diskussion um den rechten Umgang mit Embryonen vor dem Hintergrund neuer Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin entwickelten. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie sich moderne islamische Rechtsdiskussionen konkret entwickeln und welche Konzepte oder Faktoren diese Entwicklung beeinflussen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 09.02.2006

"Keine leichte Lektüre" sei Thomas Eichs Studie über "Islam und Bioethik", stellt Rezensent Christian Meier fest, und das gelte trotz ihrer Kürze. Es "liegt an der Materie." Denn die Haltungen innerhalb der islamischen Welt zur Biomedizin sind vielfältig, wo nicht verwirrend, und keineswegs immer auf ausreichendem medizinisch-naturwissenschaftlichen Fundament entstanden: ausschlaggebend sind oft eher "Koran und Prophetensprüche" denn die hard facts der Wissenschaft. Gleichwohl, in einem Punkte sind die oft sachfernen Sachverständigen der muslimischen Welt sich offenbar einig: reproduktives Klonen lehnen sie ab. Für jemanden, der christlich argumentiert und sich auf die Unversehrbarkeit der göttlichen Schöpfung beruft, ist der Grund für diese entschiedene Haltung allerdings vermutlich wiederum kurios: inkriminiert werden die "sich ergebenden unklaren Abstammungsverhältnisse".