Tatsuo Hori

Der Wind erhebt sich

Novelle
Cover: Der Wind erhebt sich
Mitteldeutscher Verlag, Halle 2022
ISBN 9783963116827
Gebunden, 88 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Japanischen von Sabine Mangold. Die zwischen 1936 und 1939 entstandene Novelle "Der Wind erhebt sich", betitelt nach einem Gedicht von Paul Valery, beschreibt die Liebe des Ich-Erzählers zu seiner an Tuberkulose erkrankten Verlobten Setsuko. Ihre vom Tod überschattete, kurze Liaison verleben sie größtenteils fernab der Gesellschaft in einem Lungensanatorium in den Bergen. Beruhend auf persönlichen Erfahrungen schildert Tatsuo Hori mit feinem Gespür die ambivalente Beziehung des Paares, was sich in der lyrischen Darstellung der Umgebung im Wandel der vier Jahreszeiten widerspiegelt.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 03.01.2023

Rezensentin Shirin Sojitrawalla bezaubert die Zartheit dieser autobiografischen Novelle von Tatsuo Hori. Auch wenn es der Rezensentin mitunter etwas zu süßlich zugeht in dieser Geschichte eines Abschieds, hält sie die leitmotivisch gestaltete traurige Geschichte doch in Bann. Leise Prosa mit allerhand Tonarten, die mal an Benn, mal an Kästner und mal an Rilke erinnern, findet die Rezensentin. Sabine Mangolds "weiche" Übertragung erscheint ihr gelungen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.12.2022

Eine kurze Erzählung, im japanischen Original 1937/38 erschienen und nun erstmals in Deutsche übertragen, empfiehlt Rezensent Jan Wiele als Lektüre zwischen den Jahren. Der Grund dafür, meint er, sind die elegisch-differenzierten Gefühle, die in "Der Wind erhebt sich" verhandelt würden. Es geht um ein Paar, das sich zunächst in idyllischer Stimmung wiederfindet, bis ebenjene Idylle durch eine tödliche Krankheit der Frau zerstört wird. Der Rezensent sieht darin - die Frau ist Malerin, der Mann Schriftsteller - auch die Verhandlung der Frage, ob die Kunst letzten Endes über das Leben triumphiert oder umgekehrt. Für Wiele ein Gefühle und Empfindungen austarierender Text, der für ihn interessante Fragen aufwirft.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.09.2022

Rezensentin Katharina Borchardt liest interessiert Tatsuo Horis "Der Wind erhebt sich". Der 1953 an Tuberkulose verstorbene Autor schreibt in dieser Novelle aus der Perspektive des Verlobten der jungen Japanerin Setsuko, die im Jahr 1935 wegen ihrer Erkrankung in ein Lungensanatorium muss, erklärt Borchardt. Dafür beschreibt er nicht den Klinikalltag, sondern beobachtet die Natur und zieht Vergleiche zwischen Krankheit und Meteorologie. Das ist der Rezensentin zufolge hoch verdichtet und intensiv und sie findet es beeindruckend, dass eine so kurze Geschichte so viele Gedanken und Assoziationen in den LeserInnen erwecken kann - sie nennt Rilke, Haruki Murakami oder Thomas Mann. Das Buch ist somit nicht nur eine "eskapistische Liebesgeschichte", sondern fungiert auch als Scharnier zwischen der europäischen und japanischen Literatur, schließt Borchardt.