Tadeusz Dabrowski

Eine Liebe in New York

Roman
Cover: Eine Liebe in New York
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2019
ISBN 9783895614675
Gebunden, 144 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Polnischen von Renate Schmidgall. Er lernt sie zufällig in der U-Bahn kennen: Megan ist Architektin, lebt in New York und interessiert sich für moderne Kunst. Als typische Amerikanerin ist sie blond, jung und oberflächlich. Oder denkt das nur der polnische Dichter, mit dem sie nach dieser ersten Begegnung ein paar leidenschaftliche Nächte verbringt? Er kommt nur schwer damit zurecht, dass sie, eigentlich aus Kanada, sich nach seiner Abreise nicht mehr meldet und trotz Handy nie erreichbar zu sein scheint. Ein Buch, das sie ihm zum Abschied geschenkt hat, ist alles, was ihm noch von ihr bleibt. Darin steht eine Geschichte, die sich wie ein Spiegel der eigenen, schwer greifbaren Begegnung inmitten der New Yorker Großstadtkulisse liest. Megans Buch heißt "Es ist, wie's ist" − aber wie ist es eigentlich, das Leben?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 20.07.2019

Katrin Hillgruber findet den Liebesroman des Lyrikers Tadeusz Dabrowski außergewöhnlich. Vom "transatlantischen Kulturschock" eines Lyrikers auf Lesereise in New York erzählt der Autor in seinem Romandebüt laut Hillgruber unverhohlen autobiografisch und eigene Sichtweisen genussvoll dekonstruierend. Hinter dem eher braven Titel verbergen sich ein wahrer Teufelskreis des Begehrens, eine wilde, starke Metaphorik und eine exakte syntaktische Konstruktion, versichert die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 11.07.2019

Rezensent Carsten Hueck ist rundum entzückt von Tadeusz Dabrowskis Romandebüt "Eine Liebe in New York". Der Titel, warnt er, verleitet zu Fehlschlüssen: Dieses Buch sei nicht nur etwas für New-York Enthusiasten und leidenschaftliche Leser von Liebesgeschichten, sondern auch für alle, die Spaß am "existentialistischen Humor" haben. Retrospektiv lässt Dabrowski seinen Erzähler eine folgenreiche Begegnung während seines Stipendiums in New York rekapitulieren, erfahren wir. Die Erinnerung daran lässt ihn auch dann nicht los, als er bereits zurück in Danzig ist, und er bemüht sich, seine Erfahrung literarisch zu verarbeiten. Dabrowski erzählt das mit "philosophischem Tiefgang", lobt Hueck, dem auch gefällt, das man als Leser nicht recht weiß, ob die Geschichte autobiografisch ist oder rein fiktiv. Gehört alles zum existentialistischen Spiel, versichert der begeisterte Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.07.2019

Rezensent Ulrich Rüdenauer warnt vor: Der Leser muss erst eine gehörige Zuckerschicht durchdringen, um zum Kern dieses Debütromans des polnischen Lyrikers Tadeusz Dabrowski gelangen. Denn die Geschichte eines polnischen Dichters, ein Alter Ego des Autors, der sich auf einer New Yorker Lesereise über beide Ohren in eine so sphärische wie verführerische junge Frau verliebt und mit ihr eine Affäre beginnt, verfügt über ebenso viel Romantic-Comedy-Potential wie Schwulst, stellt der Kritiker fest. Wie Dabrowski seinen Dichter aber aus der Rückschau schreiben lässt, seine Erinnerung formt, verschiebt und "verklärt", findet Rüdenauer spannend. Und dem drohenden "Metaphern-Overkill" weiß der Autor auch etwas entgegenzusetzen, atmet der Rezensent auf: nüchterne, auch verstörende Momente nämlich.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.05.2019

Rezensentin Marta Kijowska ist längst Fan des polnischen Lyrikers Tadeusz Dabrowski. Entsprechend erfreut ist die Kritikerin, dass nun auch dessen Debütroman auf Deutsch vorliegt, der ihr die autobiografisch gefärbte Liebesgeschichte eines jungen polnischen Dichters erzählt, der seine kurze und dennoch bald zur Obsession werdende Liebesaffäre mit einer jungen kanadischen Architektin rückblickend literarisch aufarbeitet. Allein wie der Autor die beiden Zeit- und Ortsebenen - die Affäre in New York und der Blick zurück in Polen - verschachtelt, gefällt der Rezensentin gut. Vor allem aber bewundert sie Dabrowskis Spiel mit Grenzen, Identitäten und Sprache, wobei letztere ihr bisweilen Mühen bereitet: Wenn der Autor die Pfade der Prosa verlässt und allzu lyrisch wird, erscheinen ihr manche Passagen zu verklausuliert, auch "konstruiert". Dank der Raffinesse und Komplexität des Textes empfiehlt sie den Roman dennoch gern.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.05.2019

Andreas Breitenstein ist auf alles gefasst bei Tadeusz Dabrowski. Wenn der Lyriker die Geschichte einer Amour fou in New York erzählt, weiß Breitenstein endlich, wie das geht, über Liebe heute zu schreiben, über Lockung, Weigerung und Ich-Verlust. Es geht metaphernreich, dicht, kompositorisch raffiniert, mit Bezügen zur Hochromantik, mit Klischees und ihrer Parodie, mit der "Lizenz zum Lügen" eben, die nur die Literatur hat, erklärt der Rezensent. Dass bei Dabrowski dabei auch noch Kritik am American Way of Life herausspringt, jede Menge Komik, aber keine Eitelkeit, findet Breitenstein famos.