Stefan Moster (Hg.)

Alles frisch

Neue Erzählungen aus Finnland
Cover: Alles frisch
dtv, München 2014
ISBN 9783423143486
Gebunden, 270 Seiten, 9,90 EUR

Klappentext

Die Finnen sind wortkarg, verbringen viel Zeit in der Sauna und geben sich ausgedehnten Saufgelagen hin - über kaum ein nordeuropäisches Land kursieren so viele Klischees wie über Finnland, das Land der langen, dunklen Winter und kurzen, hellen Sommer. Doch mag auch manch ein Finne mit einer Thermoskanne voller Weinbrandkaffee auf die Jagd gehen oder die Unsicherheit beim ersten Rendezvous in einem Pfefferminzkakao mit Schuss zu ertränken versuchen, auch in Finnland gibt es einen ganz normalen Alltag, wird geliebt und gestritten, gelacht und geweint. Und nur ganz ausnahmsweise ist ein Finne auch einmal mit einem Elch per du.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.10.2014

Rezensent Harald Eggebrecht erscheint der von Stefan Moster herausgegebene Erzählband "Alles frisch" als literarischer "Schnelldurchlauf" durch die meist jüngere finnische Literatur. Das wertet der Kritiker jedoch nicht als Nachteil, entdeckt er doch auf diese Weise etwa die herrliche tragikomische und doppelbödige Geschichte "Grenzbegehung" des 1938 geborenen Schriftstellers Daniel Katz, der von einem Elch erzählt, welcher bei einem jüdischen Autor um Asyl bittet und die Frage diskutiert, ob Elchfleisch eigentlich koscher sei. Neben diesem literarischen Glanzstück liest der Kritiker Vergnüglich-Groteskes, etwa bei Tuurka Hautala, taucht bei zahlreichen Autoren aber auch in das "pastellfarben" erzählte finnische Alltagsleben und begleitet etwa Frauen durch ihre Ehelangweile. Neben einigen leichteren Coming-of-age-Storys und tieferen Rückblenden in Zeiten als die Finnen gegen die Russen kämpften, freut sich Eggebrecht über Wälder, Eishockey, Saunas und Alkohol und lobt den Verzicht auf Klischees.
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