Ryszard Krynicki

Sehen wir uns noch?

Gedichte
Cover: Sehen wir uns noch?
Carl Hanser Verlag, München 2017
ISBN 9783446254473
Gebunden, 168 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Polnischen von Karl Dedecius, Esther Kinsky, Renate Schmidgall, mit einem Nachwort von Renate Schmidgall. Dieser Band versammelt eine breite Auswahl aus dem Schaffen des polnischen Dichters Ryszard Krynicki, von den widerständigen politischen Gedichten bis zu den Haikus der letzten Jahre, in denen Krynicki die ganze Schönheit und Vergänglichkeit der Welt zu bündeln vermag. "Ein Pfauenauge? / Brüchige Schönheit, trauernd / die Flügel faltend." Krynickis Gedichte sind fast immer eine Reflexion der eigenen Machtlosigkeit gegenüber einer widersprüchlichen, oft rätselhaften Wirklichkeit. Doch dabei sind sie auch eine unmissverständliche Verteidigung der Poesie. "Alles können wir verlieren, / alles kann man uns nehmen, // nur nicht das freie, / das namenlose Wort."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.08.2017

Rezensent Nico Bleute freut sich über diesen von Ryszard Krynicki eigens zusammengestellten Band mit einer Auswahl seiner Gedichte der letzten fünf Jahrzehnte. Einige Gedichte, in den Übersetzungen von Karl Dedecius oder Esther Kinsky, sind dem Kritiker bereits bekannt, andere, übertragen von Renate Schmidgall, liegen zum ersten Mal auf Deutsch vor, berichtet Bleutge, der besonders Schmidgalls Haiku-Übersetzungen lobt. Ganz gleich, ob ihm der polnische Lyriker von einem Kalb auf dem Weg zur Schlachtbank, vom Beobachten des Feuers, von Unterdrückten und Außenseitern erzählt oder die Zunge als "Königin der Dialektik" preist - stets gewährt Krynicki Einblicke in die Einzigartigkeit und Vollkommenheit der Welt, schwärmt der nach der Lektüre herrlich entschleunigte Rezensent. Einen Abdruck der polnischen Originale vermisst er allerdings.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.06.2017

Rezensent Gerhard Gnauck freut sich über diesen Band mit zum Teil erstmals übersetzten Gedichten des polnischen Autors Ryszard Krynicki von 1969 bis heute. Krynickis Herkunft aus der "Generation 68" ist für Gnauck gut zu erkennen, er hält ihn für einen der wichtigsten Autoren der "Neuen Welle". Die Suche nach einer neuen Ethik und einer glaubwürdigen Sprache führt diesen Autor laut Gnauck allerdings an den Rand der Stille. Facettenreich, meint er, mal in Form des Haiku, mal als Reisenotat, geht Krynicki den Weg der Verknappung.
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