Rudolf Simek

Trolle

Ihre Geschichte von der nordischen Mythologie bis zum Internet
Cover: Trolle
Böhlau Verlag, Wien - Köln - Weimar 2018
ISBN 9783412507435
Kartoniert, 254 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Mit Abbildungen. Trolle sind heute im Bewusstsein allgegenwärtig: Von bedrohlichen Wesen der Fantasy-Literatur bis zu den harmlosen Waldvölkchen skandinavischer Kinderbücher, von putzigen Gummifigürchen bis zu den Störenfrieden der Internet-Community: Vieles wird gemeinhin als Troll bezeichnet. Schon in den mittelalterlichen isländischen Sagas haben Trolle eine prominente Rolle als gefährliche, anderweltliche Gegner der Menschen, obwohl ihre mitunter hübschen Töchter auch interessante Beziehungen zu den wahren Helden haben konnten.
Rudolf Simek beleuchtet die Grundlagen in der mittelalterlichen skandinavischen Literatur und zeichnet auch die drastischen Veränderungen nach, denen die Vorstellungen von den Trollen unterworfen waren. Im Mittelalter konnte man mit dem Wunsch "Dich mögen die Trolle holen!" jemandem den Tod wünschen, heute tummeln sich kuschelige Trolle aller Größen in den Bilderbüchern.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.09.2018

Franziska Schubert lässt sich vom Mediävisten Rudolf Simek die Geschichte der Trolle erzählen und stellt fest, dass diese Wesen alles andere als kuschelig sind, wie etwa die Mumintrolle von Tove Jansson. Als gefährliche menschenfressende Naturwesen mit didaktischer Schreckfunktion malt sie der Autor laut Schubert in seiner kulturgeschichtlichen Studie, die laut Rezensentin bis ins 10. Jahrhundert zu den Texten der Skalden zurückreicht. Dass die Bösartigkeit der Wesen im Phänomen der Internettrolle wiederkehrt, stimmt Schubert auch nicht gerade fröhlich.