Raul Brandao

Die Fischer

Roman
Cover: Die Fischer
Elfenbein Verlag, Heidelberg 2001
ISBN 9783932245350
Gebunden, 231 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Astrid Schoregge und Sven Limbeck. In dem Roman "Die Fischer" vermittelte Raul Brandaos der Nachwelt Einblicke in ein Leben, von dem er wusste, dass es die fortschreitende Modernisierung nicht überdauern würde. Der Autor ist gleichzeitig Beobachter und Teil einer sterbenden Welt, wenn er den portugiesischen Fischern bei ihrem Überlebenskampf von Dorf zu Dorf folgt und Anteil nimmt an ihrer Arbeit, ihren Hoffnungen und Schmerzen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.03.2002

Vor 80 Jahren ist dieser Band erschienen, er fängt letzte Beschreibungsbilder einer inzwischen untergegangenen Lebensweise ein: nämlich des Alltags der portugiesischen Fischer. Aus den Texten spricht, so der Rezensent mit dem Kürzel "tlx.", ein "antizipierter Kummer", das Wissen darum, dass diese Welt dem Untergang geweiht ist. Dabei sei Brandaos Blick vor allem "konzentriert", kaum "sentimental", nicht zuletzt deshalb, weil der Autor sich als Sohn eines Fischers mit der "kruden Arbeit" der Porträtierten bestens auskenne. Neben der Schilderung des "Lichts in den Lagunen" findet sich so die pragmatische Beschreibung der Weiterverarbeitung der Fänge (inklusive Kochrezepten). Alles in allem, so der Rezensent, ein präzise Beobachtung der "portugiesischen Seelenlandschaft."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.01.2002

Einen spannenden Blick wirft dieser zwischen 1893 und 1923 erstmals erschienene Roman auf Portugal und die Veränderungen, die das Land zu der Zeit durchmachte, meint Rezensent Gerd Hammer. Seiner Meinung nach haben Raul Brandaos Geschichten auch heute noch eine Menge Aussagekraft: "Wer mit diesem Buch, das kein Reiseführer ist, in der Hand durch das Portugal von heute fährt", werde Brandaos Blick oft bestätigt finden. Ein gute Portion Sozialromantik stecke zwar schon in Brandaos Beobachtungen, aber verklären wollte der Autor nach Hammers Meinung trotzdem nichts. Sein Blick auf das Land sei einfach der eines "geduldigen Reisenden", der alles andere als flüchtig sei, sondern eine große kulturelle Vielfalt jenseits von "Fadogesang und melancholischer Sehnsucht" widerspiegele, lobt Hammer.
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