Raimund Bahr (Hg.), Dirk Röpcke (Hg.)

Geheimagent der Masseneremiten

Günther Anders
Cover: Geheimagent der Masseneremiten
Edition Art & Science, St. Wolfgang 2002
ISBN 9783902157027
Kartoniert, 160 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Diese Essaysammlung erscheint aus Anlass des 100. Geburts- und 10. Todestages von Günther Anders. Das Günther Anders Forum eröffnet damit seine Editionsreihe, die sich Günther Anders und seinen Themen widmen wird. Die Beiträge der Anthologie loten Günther Anders' Bedeutung für die heutige Zeit sowie Parallelen und Differenzen im Denken zu zeitgenössischen Philosophen aus: Wie ist eine Annäherung an Günther Anders möglich? Welche neuen Erkenntnisse über seine Biographie gibt es? Welche Bedeutung hat sein Denken heute im Zeitalter des Cyberspace und des "Traumes der Maschine"? Mit Beiträgen von Raimund Bahr, Stefan Broniowski, Christophe David, Christian Fuchs, Konrad Paul Liessmann, Johanna Riegler, Dirk Röpcke.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2002

Einen strikten "Willen zur Dissoziation" in Werk und Leben bescheinigt Alexander Kissler dem Kulturtheoretiker, Medien- und Atomkritiker Günther Anders, so dass ebenso viele Zugänge zu ihm möglich seien wie Beiträge in dem von ihm besprochenen Band vorhanden, so der Rezensent. Insgesamt sind es neun Beiträge, höchst unterschiedlicher und teilweise einander widersprechender Natur, meint Kissler, enthalten im ersten Sammelband des 1999 gegründeten Günther-Anders-Forums (GAF). Herausgeber Bahr, referiert Kissler, verfolge die aus seiner Sicht eher unbemerkt gebliebenen Lebensspuren des Emigranten Anders, Mitherausgeber Roepke hingegen werte Anders als "Mann der Öffentlichkeit", während Stefan Broniowski Anders' "vermeintliches Eremitentum zum Mythos" erkläre. Überhaupt lasse Broniowski "kein gutes Haar" an Anders mit seiner "lächerlichen Selbstvergottung", der seine Mitmenschen schlicht moralisch erpresst habe. Als würdigen Nachfolger Anders' bezeichnet Kissler Herausgeber Dirk Röpcke, der sich Anders' Polemik völlig zu eigen gemacht habe. Schade, bedauert der Rezensent, dass der ganze Band orthographisch "gnadenlos unterbelichtet" sei.
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