Paul Shipton

Die Wanze

Ein Insektenkrimi. (Ab 6 Jahre)
Cover: Die Wanze
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2000
ISBN 9783596147823
Taschenbuch, 189 Seiten, 7,62 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Andreas Steinhöfel. Wanze Muldoon lebt in einem Garten. Als Privatdetektiv hat er im Insektenreich eine Menge Ungereimtheiten aufzuklären. Zunächst muß er einen verschwundenen Ohrenschlitzer aufspüren. Diesen Fall zu lösen, macht ihm wenig Mühe, doch als er den Auftrag erhält, eine Gruppe separatistischer Ameisen, die den gesamten Ameisenstaat in Aufruhr versetzt, ausfindig zu machen, muß er seinen ganzen detektivischen Spürsinn aufbieten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.11.2000

Monika Klutzny beschäftigt sich in einer Sammelkritik mit Kinderkrimis und hat auf diesem Gebiet viel Schlechtes, aber auch einiges Vielversprechende gefunden.
1) Ronald M. Hahn: "Geheimnis um Haus Finsterwald" in "Geheimtipp Krimikiste 2".
Dieses Buch greift die Rezensentin als Beispiel für die vielen "billigen Stories" heraus, die ihrer Ansicht nach den Großteil des Genres ausmachen. Schon die Namen der Hauptpersonen empfindet sie als Zumutung und sie mokiert sich über das "Schema F", nach dem der Autor seine Geschichte gestrickt hat. Der Krimi sei wenig spannend und die Versuche des Autors, sein Buch aufzuwerten, indem er die "humorlosen Feinde von Unterhaltungsliteratur" karikiere, findet sie schlicht lächerlich.
2) Paul Shipton: "Die Wanze"
Paul Shiptons Insektenkrimi dagegen bedenkt die Rezensentin mit höchstem Lob. "Spannend und lustig" findet sie die Geschichte, und sie lobt das Buch als gleichermaßen "intelligent" wie unterhaltsam. Der Autor untergrabe zudem durch "subtile Selbstironie" gängige Schemata, freut sich Klutzny.
3) Brian Doyle: "Der Mann mit der Maske"
Diesen Jugendkrimi rechnet die Rezensentin zu den "ernsthafteren" Varianten des Genres. Die Handlung, die im Kanada der Nachkriegszeit in einer multikulturellen Gemeinschaft spielt, habe ein "sehr aktuelles Thema", das der Autor in "lakonischem Tonfall" entwickele, lobt Klutzny. Sie findet, dass besonders die Hauptfigur und ihre Konflikte sehr "überzeugend" geschildert sind, während sie in dem Bösewicht der Geschichte allzu viele Klischees versammelt sieht.
4) Richard Burnie: "Meisterdieb"
Von diesem Bilderbuchkrimi ist Klutzny richtig begeistert, und sie lobt die detaillierten "Wimmelbilder", die den Blick in Häuser und Räume eröffnen. Das Buch habe eine außerordentliche "Anziehungskraft" und zwinge den Betrachter, der sich der spannenden Suche nach dem "Meisterdieb" gar nicht entziehen könne, in seinen Bann.