Patrick Leigh Fermor

Die Entführung des Generals

Cover: Die Entführung des Generals
Dörlemann Verlag, Zürich 2015
ISBN 9783038200178
Gebunden, 304 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié. In einem Husarenstreich entführt eine Einheit unter Patrick Leigh Fermor 1944 den deutschen Generalmajor Kreipe im besetzten Kreta. Mit dieser Entführung soll die Moral der feindlichen Truppen unterminiert werden. Es gelingt Fermor, Kreipe über das Idagebirge auf die andere Seite der Insel zu verschleppen, wo sie von einem britischen Boot aufgenommen und nach Kairo gebracht werden. Packend erzählt Patrick Leigh Fermor von der abenteuerlichen Entführung des Generalmajors. Immer wieder können Fermor und seine Männer mithilfe der griechischen Partisanen und vor allem dank der unerschöpflichen Gastfreundschaft den deutschen Verfolgern entkommen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.04.2015

Bevor Patrick Leigh Fermor ein anerkannter Reiseschriftsteller wurde, war er Major in der britischen Armee und als solcher 1944 in Griechenland eingesetzt, wo er die Partisanen gegen die deutschen Besatzer unterstützte. Im April 1944 entführte Fermor zusammen mit Partisanen in einer waghalsigen Aktion den deutschen Oberbefehlshaber in Griechenland, Generalmajor Karl Heinrich Kreipe. Fermor schrieb über diese Geschichte erstmals 1966 für ein Magazin. Dort wurde der lange Text jedoch nur drastisch gekürzt abgedruckt. Das Original erschien erstmals postum letztes Jahr, berichtet Rezensent Michael Schmitt, und jetzt auch erstmals auf Deutsch. Schmitt hat das Buch gelesen wie einen spannenden Abenteuerbericht. Zwei Einwände hat er allerdings: So schreibt Fermor, der sich in Griechenland sehr gut auskannte, nichts über die politischen Fraktionen der Partisanenbewegung, die sich nach dem Abzug der Deutschen sofort einen ersten Bürgerkrieg lieferten. Und etwas unzulänglich findet der Rezensent auch Fermors Erklärungen für die ganze Aktion, die eigentlich völlig überflüssig war, weil sich bereits abzeichnete, dass die Deutschen den Krieg verlieren würden, der aber noch etwa 450 Griechen in Vergeltungsaktionen der Deutschen zum Opfer fielen.