Oswald Egger

Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt

Cover: Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518429778
Gebunden, 280 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen Aquarellen vom Autor. Fließt - alles? Wie ein fortschreitend oskulierendes Wogengewölle in Form von Worten und Formen ohne Worte, Strudelungen, Zerstreuungen und Häufungen selbstüberwälzter Vorwärtswellen von Reverien, die über die Ufer der inneren Landschaft vorüberschwimmen. Als ob Beziehungslinien im "Bewusstseinsstrom", die einander berühren und liieren, sich schneiden, überlagern und wiederhin verlieren - wie die Linien einer Hand. Ganz unscheinbare Verursachungen, die jeweils zu Wirk- und Fließlinien führen, setzten sich fort im grellen, kruden Wechsel der Wortbewegungsbilder selbst, der Gedankenhäufung, der Winke und Unstetigkeiten abrupt wechselnder Aspekte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.08.2021

Rezensent Paul Jandl geht auf die Knie vor diesem Buch von Oswald Egger, das für den Kritiker eines der "schönsten" Bücher überhaupt ist. Er lässt sich von Egger mit auf eine Expedition über den Mississippi nehmen, vorbei an fliegenden Fischen und wilden Welsen, über "Schluffkessel und Geschiebewellen" direkt hinein ins Innere des Autors. Die Umwege, die der "Textfluss" nimmt, machen Jandl nichts aus - im Gegenteil: Den Strom von Naturbeobachtungen, Philosophie und Traumerzählung findet der Rezensent genauso atemberaubend wie die Zeichnungen und Aquarelle Eggers, die den Band ergänzen. Den Vergleich mit Karl Philipp Moritz' "Anton Reiser" scheut der Kritiker nicht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.07.2021

Rezensent Martin Oehlen empfiehlt die Erlebnispoesie von Oswald Egger. Wer den Plot sucht, soll woanders schauen. Egger bietet eher lyrisch Eigenständiges, meint Oehlen. Das Buch ist mit den Aquarellen des Künstlers "transmediales Kunstwerk", das den Rezensenten reinzieht, hin zu einer Wanderung am Mississippi, zu abrupten Tempus- und Modiwechseln, in den "Urschlamm der Wörter". Das klingt und schreit nach Performance, findet Oehlen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 22.06.2021

Rezensent Enno Stahl kann sich einlassen auf die imaginäre Reise, die Oswald Egger zum Mississippi unternimmt. Auch wenn dem Rezensenten schnell klar wird, dass der reale Fluss und seine Umgebung hier keine Rolle spielen, reißt ihn Eggers sprachmächtige Kunstprosa mit. Kaskaden von geologischen und botanischen Begriffen strömen über den Rezensenten, der gar nicht genug bekommen kann von "Faulschlammschwämmen", kalkigen "Knollenmergeln" und "klüftigem Kalkschiefer". So reich wie der Wortschatz sei Eggers Fantasie, versichert der Stahl, für den das Buch vor allem auch dank Eggers Aquarellen ein Gesamtkunstwerk ergibt.
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