Norbert Hummelt

Totentanz

Gedichte
Cover: Totentanz
Luchterhand Literaturverlag, München 2007
ISBN 9783630621098
Kartoniert, 102 Seiten, 7,00 EUR

Klappentext

Norbert Hummelts Gedichte erforschen die Schwellenzonen des Lebens, Kindheit und Tod und die ungesicherten Grenzen zwischen Schlaf und Wachen. Der Dichter wendet alte Motive der Kunst und Literatur neu ins Existentielle. Licht und Dunkel berühren und durchdringen einander, das Leben vor der Geburt und nach dem Tod kommt in den Blick, und untergründig wird die Frage nach Gott gestellt. Dabei sind Hummelts Gedichte von Erfahrung geleitet: Tod und Geburt geliebter Menschen, Ende und Anfang und ihre rätselhaften Verflechtungen sind die treibenden Motive.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.11.2007

Kein gutes Haar lässt Rezensent Tobias Lehmkuhl an Norbert Hummelts Gedichtband "Totentanz". Denn die "Kunst des Gedichts" liegt darin, doziert der Rezensent, nicht nur die Tradition zu beherrschen, sondern auch innovative Ausdrucksmöglichkeiten hervorzubringen. Diesem Anspruch wird Norbert Hummelt aus Sicht des Rezensenten nicht gerecht. Er trickse bereits, wenn es darum gehe, sein handwerkliches Können zu beweisen, entlarve sich jedoch durch unschöne, fallbeilartig auf die Zeilen herabfallende Reime. Inhaltlich kämen die Gedichte biedermeierhaft, sogar "zuweilen beängstigend brav" daher und entbehrten trotz balladenhaften Tons jeglicher Spannung.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.07.2007

Eine "selbstbewusste christliche Herausforderung der ernüchterten Moderne" sieht Rezensent Michael Braun in Norbert Hummelts neuem Gedichtband "Totentanz". Er attestiert dem Dichter eine Nähe zur Religiosität, besonders zum Katholizismus, sowie zur Dichtung in der Tradition der Romantik. Berührt zeigt er sich von Hummelts "Sprache der Sterblichkeit". Das lyrische Totengespräch und die Reflexion auf die letzten Dinge liest er als Leitmotive dieses Gedichtbands, dem er bescheinigt, entschieden abzurücken vom "lärmenden Weltgetriebe" und sich zurückzuziehen auf die "Epiphanien der Stille". Neben den Totengesprächen findet er in dem Band aber auch Gedichte, die sich der Goetheschen Formel "Stirb und werde" vergewissern, oder überragende Naturerlebnisse beschreiben.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 24.05.2007

Ebenso "traumwandelnd" wie "traumwandlerisch perfekt" findet Rezensent Benedikt Erenz den dritten Gedichtband von Norbert Hummelt, den er einen "Dichter der fließenden Welt" nennt. Denn Hummelts Gedichte sind interpunktionslos und klein geschrieben, lesen wir. "Murmelnd" blättere sich dieser Autor darin durch Geschichte, Erinnerung und Gegenwart. Nichts rage heraus, alles bleibe in Ton und Fluss und wirkt doch seltsam eigensinnig auf den Rezensenten. Oft weiten sich die Gedichte für Erenz zu kleinen Romanen. Bewunderungswürdig findet er auch, wie flüchtig und gleichzeitig intensiv diese "kunstvollen Verse" die fließende Welt zu skizzieren und beschreiben im Stande sind. Zwar schnurrt für Erenz' Geschmack Hummelts "Melancholiemaschinchen" manchmal eine Spur zu virtuos vor sich hin. Auch manches Berlin-Gedicht des 1962 im rheinischen Neuss geborenen Autors scheint ihm ein zu offensichtliches Zugeständnis an den Zeitgeschmack zu sein. Insgesamt ist er trotzdem zufrieden.
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