Nikolai Vogel

Anthropoem

Cover: Anthropoem
Black Ink Verlag, Scheuring 2021
ISBN 9783930654444
Kartoniert, 40 Seiten, 8,00 EUR

Klappentext

"Ein Anfang ist nichts / Ein Anfang kommt einfach // Aber dann" ... Eine Idee? Das Rad erfunden. Rausbekommen, dass die Welt rund ist. En passant unser eigenes Erdzeitalter geschaffen. Dennoch stecken wir fest in unserer Endlichkeit. Haben mit dem Umgraben der Erde auch unser Ich zur Kiesgrube gemacht. Zur Ressource. Eine Größe, die uns auch kleiner macht. In Frage gestellt. Gott? Der Mensch als Maßstab. Sex, Hotelzimmer, das Meer, Amerika, das Messen der Temperatur, Sonnencreme, "das Gute im Menschen / und was die Welt davon hat".Nach seinen zwei buchlangen Gedichten "Fragmente zu einem Langgedicht" (gutleut verlag 2019) und "Vielzweckbuch" (edition offenes feld, 2021) legt Nikolai Vogel nun eine Sammlung kürzerer Lyrik vor. "Anthropoem" hat er sie betitelt, fast ein Gleichklang zum Anthropozän also, vor dem sich diese Texte abzeichnen. Gedichte, die jedes für sich stehen und doch zusammen eine ganz eigene Gefühlslage ergeben, vor dem Hintergrund einer Gegenwart, die fragiler zu werden scheint. Der Anfang ist vorbei Und kommt nicht mehr Kommt nicht mehr Zurück

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.2022

Rezensentin Friederike Reents bleiben Nikolai Vogels "anthropozäne" Gedichte im Kopf. Nicht nur, da der Autor sich damit einreiht in eine neue engagierte Literatur, die sich dem Gegenstand der "Environmental Humanities" widmet, wie sie erläutert, sondern auch, weil der Autor zwar sprachkritisch und mit nihilistischer Grundeinstellung vorgeht, aber aus den sprachlich entworfenen Fragilitäten der Zeit dennoch so etwas wie eine lösungsorientierte Haltung destilliert. Das spielerisch verwendete "Mensch, mach" und der "Anthropopo" bezeichnen Kippmomente in dieser Lyrik zwischen Kalauer und engagierter Wut, meint Reents.
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