Neil Price

Die wahre Geschichte der Wikinger

Cover: Die wahre Geschichte der Wikinger
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2022
ISBN 9783103972559
Gebunden, 768 Seiten, 39,00 EUR

Klappentext

Waren die Wikinger wirklich die brandschatzenden Seefahrer und gewaltsamen Eroberer aus den Legenden? Neil Price schreibt gegen die gängigen Vorurteile an und zeigt uns die echten Menschen hinter dem Mythos. Basierend auf neuesten archäologischen Funden, zahllosen Textquellen und nicht zuletzt der nordischen Mythologie selbst zeigt er uns die Wikinger erstmals so, wie sie selbst sich sahen. Wie übten sie ihre Religion aus, wie gestalteten sie Politik? Welche Rolle hatte die Frau, und wie zentral war Gewalt? Von Eirík I., genannt Blutaxt, der sich den norwegischen Thron erkämpfte, bis zur isländischen Entdeckerin Gudríd, die bis nach Amerika reiste, ist dies die definitive Geschichte der Wikinger und ihrer Zeit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.01.2023

Rezensent und Historiker Dominik Wassenhoven findet erhellend und unterhaltsam, wie Neil Price in seinem Buch in die Entwicklung und Lebensweise der Wikinger einführt. Sowohl räumlich als auch zeitlich ausgreifend sei die Darstellung des Archäologen, die bereits im sechsten Jahrhundert ansetzt und dort den Einfluss darlegt, den der Untergang des Römischen Reiches auf Skandinavien hatte, wie Wassenhoven wiedergibt. Auch die weiteren Ausführungen zu den "saisonalen Feldzügen" der Wikinger, ihrer Organisationsform als "Hydrarchie", also als Verband mit mehreren Anführern, und zu den Siedlungsversuchen in nicht-skandinavischen Gebieten wie Island, der Normandie oder Nordamerika überzeugen den Kritiker durch wissenschaftliche Stichhaltigkeit und Anschaulichkeit. Nur im letzten Teil des Buches zu den Siedlungsversuchen gehe Price nicht ganz "kohärent" vor - so versteht der Kritiker etwa nicht, warum die Normandie im Vergleich zur Kiewer Rus oder Island nur so kurz behandelt werde -, und der englische Originaltitel scheint ihm gelungener als der deutsche, weil er nicht die "wahre", sondern nur "eine" mögliche Geschichte ankündige. Insgesamt für Wassenhoven aber eine sehr "spannende" Lektüre.
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