Michael Stahl

Botschaften des Schönen

Kulturgeschichte der Antike
Cover: Botschaften des Schönen
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2008
ISBN 9783608944549
Gebunden, 310 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Mit 80 Abbildungen. Was uns heute die klassische Antike lehren kann: Zwölf Beispiele aus verschiedenen Lebensbereichen führen den Leser zum Kern der antiken Kultur und zeigen, dass Griechen und Römer gerade im gesellschaftlichen, politischen und ästhetischen Wandel der Gegenwart ein zentraler Bezugspunkt unseres Selbstverständnisses bleiben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.2009

Über das Schöne wird der Rezensent in diesem Buch "einnehmend" informiert. Die Ausstattung ist auch nicht zu verachten, findet Wolfgang Schuller. Doch genügt das, um ein neues Bild der Antike in der Nachfolge Winckelmanns zu begründen? Tut es nicht. Schuller stellt das ganz nüchtern fest, weil er Michael Stahls auf archäologische Befunde gestütztem und mit gesellschaftlich-politischen Sachverhalten verknüpftem Antikenpanorama durchaus etwas abgewinnen kann. Subjektiv aber höchst lebendig findet das der Rezensent. Allein die vom Autor bemühten Quellenzitate haben keinen Übersetzungsnachweis, und von einem Gesamtbild kann keine Rede sein, wenn konstitutive Aspekte der Antike, wie die Rolle der Frau, Literatur und Theater und die Sklaverei nicht zur Sprache kommen. Stahls Absicht, vom Schönen zu berichten in allen Ehren, findet Schuller, doch das ist nur ein Teil der Antike, wenngleich ein schöner.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2008

Halbwegs zufrieden zeigt sich Jürgen Busche mit Michael Stahls Buch "Botschaften des Schönen", die wir heute aus der Antike empfangen können. Stahls historische Besinnung folgt seines Erachtens der Forderung Nietzsches, den Wert des Vergangenen für die Gegenwart zu reflektieren. Die Kapitel über die Leistungen der Antike und ihren Einfluss auf Europa liest Busche mit "Gewinn" und "Behagen". Er hebt das Interesse des Autors für Städte, Bauten und Kunstwerke und auch für die Geschichte hervor, vermisst allerdings Philosophie und Literatur. Insofern scheint ihm die "Botschaft des Schönen", um die es Stahl geht, zwar honorig. Als "Kulturgeschichte der Antike", wie der Untertitel lautet, kann er das Buch aber nicht durchgehen lassen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2008

Mit "Gewinn und Behagen" hat Jürgen Busche dieses Buch von Michale Stahl gelesen, dass sich all dem Schönen verschrieben hat, das wir den Griechen verdanken. Seine Ausführung über Bauten und Kunstwerke folgen einem von Winkelmann und Schinkel gesetzten Rahmen. Über weite Strecken lässt Busche sich dies gefallen, doch mit der Zeit wird es ihm ihm zuviel des Guten, Wahren und Schönen. Dann hätte er sich schon gewünscht, dass Stahl auch ein wenig die andere Seite der Griechen beleuchtet, etwa die durchaus derben und obszönen Komödien eines Aristophanes.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 01.10.2008

Rezensent Stefan Rebenich kommt nach der Lektüre von Michael Stahls Einführung in die Antike zu einem gemischten Fazit. Einerseits findet er dessen "sehr persönliche" Entdeckungsreise durch die Geschichte Griechenlands und Roms durchaus "anschaulich" und interessant zu lesen. Andererseits kann Rebenich den Rückschlüssen, die der Autor aus seinem "klassizistischen Antikebild" zieht, nicht ganz folgen. Er findet Stahls Ansatz, die Antike als "Leitbild" in der Bildung aufrecht zu erhalten beziehungsweise wiederzubeleben, sehr vereinfachend. Nach Rebenichs Meinung vernachlässigt der Autor hier das jüdisch-christliche Erbe, "dem Europa nicht weniger verdankt als den Griechen und Römern". Auch wird in den Augen des Rezensenten die Wiederentdeckung der Antike im mittleren 18. Jahrhundert nicht konsequent genug in einen historischen Kontext eingebettet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 01.10.2008

Rezensent Stefan Rebenich kommt nach der Lektüre von Michael Stahls Einführung in die Antike zu einem gemischten Fazit. Einerseits findet er dessen "sehr persönliche" Entdeckungsreise durch die Geschichte Griechenlands und Roms durchaus "anschaulich" und interessant zu lesen. Andererseits kann Rebenich den Schlüssen, die der Autor aus seinem "klassizistischen Antikebild" zieht, nicht ganz folgen. Er findet Stahls Plädoyer, die Antike als "Leitbild" zu bewahren, nicht überzeugend, denn der Autor vernachlässige hier das jüdisch-christliche Erbe, "dem Europa nicht weniger verdankt als den Griechen und Römern". Auch wird in den Augen des Rezensenten die Wiederentdeckung der Antike im mittleren 18. Jahrhundert nicht konsequent genug in einen historischen Kontext eingebettet. Doch auch Rebenich findet das Studium der Antike nach wie vor wichtig - als "wirkungsvolle Technik der Entfremdung".