Michael Maurer

Eberhard Gothein (1853 - 1923)

Leben und Werk zwischen Kulturgeschichte und Nationalökonomie
Cover: Eberhard Gothein (1853 - 1923)
Böhlau Verlag, Köln 2007
ISBN 9783412226060
Gebunden, 401 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Wenn es um eine geschichtsbewusste Neubestimmung von "Kulturgeschichte" geht, wird stets auf die Schriften Eberhard Gotheins verwiesen. Gleichermaßen präsent ist sein Name in der Wirtschaftsgeschichte und der regionalen Landesgeschichte. Seine Studien zu Reformation und Gegenreformation sowie zu Ignatius von Loyola sind dagegen kaum noch bekannt. Und der Soziologe Gothein erscheint heute erdrückt von der überragenden Gestalt Max Webers. Nichts charakterisiert ihn jedoch mehr als sein unermüdliches Forschertum, das nicht antiquarisch blieb, sondern den Zusammenhang mit den aktuellsten Strömungen seiner Zeit suchte. Sein Motto lautete: "Wenn ein Historiker auf die Zeit wirken will, muss er auch der Zeit angehören". Dabei war er nicht nur ein Bewunderer Jacob Burckhardts, sondern auch ein bewusster Bürger des Massenzeitalters und der Industrialisierung, der ein markantes Streben um eine gerechte Sozialpolitik mit unermüdlichen Anstrengungen für Volksbildung vereinigte und nach dem Ersten Weltkrieg als aktiver Politiker die Demokratie der Weimarer Republik aufzubauen half. Erstmals werden hier Leben und Werk dieser interessanten und regen Persönlichkeit umfassend beleuchtet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.12.2007

Gangolf Hübinger begrüßt diese Biografie über den Kultur- und Wirtschaftshistoriker Eberhard Gothein (1853-1923) von Michael Maurer. Etwas verwundert zeigt er sich darüber, dass Gothein bisher so wenig Beachtung gefunden hat. Dabei sieht er in ihm beispielhaft die Synthese von Kulturgeschichte, Ökonomie und Soziologie verkörpert. Ausführlich berichtet er über Gotheins reiches akademisches Leben. Mauerers Biografie, die sich dem Leben und Werk Gotheins widmet, viel aus den Briefen an seine Frau zitiert und auf Experimente verzichtet, scheint ihm rundum solide. In Maurer habe Gothein seinen "ersten wissenschaftlich anspruchsvollen Biografen" gefunden. Allerdings findet er das Buch mit seiner "life-and-letters-Hermeneutik" manchmal doch recht betulich und sprachlich ein wenig zu "biedermeierlich".
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