Michael Degen

Familienbande

Roman
Cover: Familienbande
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783871346330
Gebunden, 480 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Er wütete und tobte, trank und frönte dem Exzess doch vom übermächtigen Vater vermochte sich Michael Mann, genannt Bibi, sein Leben lang nicht zu befreien. Michael Degen erzählt das Leben des ebenso exzentrischen wie hochbegabten jüngsten Sohnes von Thomas Mann: seine Kindheit im lieblosen Elternhaus, im kalten Zauber des Großschriftstellers, seine internationale Karriere als Bratschist. Dann der plötzliche Bruch Michael Mann wird Professor für Germanistik in Berkeley und widmet sich bald dem Werk seines Vaters, um dessen Zuneigung er stets vergeblich gebuhlt hatte. Mit nur achtundfünfzig Jahren stirbt er an einer fatalen Mischung von Alkohol und Schlafmitteln. Als die greise Mutter Katia von seinem mutmaßlichen Freitod erfährt, meint sie nur: "Er hat ja eigentlich nicht alt werden wollen."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.08.2011

Die Wirklichkeit war schlimmer. Soviel weiß Friederike Reents über das Leben des ungeliebten Thomas-Mann-Sohnes Michael. Die Lektüre des Romans von Michael Degen verhilft ihr dennoch zu Einsichten, die allein die Lektüre der Tagebücher Thomas Manns nicht hergeben. Vielleicht gerade deswegen, weil sich der Autor um die Frage nach Dichtung und Wahrheit nicht schert, wie Reents feststellt, und sich häufig genug auf seine Vorstellungskraft verlässt. Nach anfänglichen stilistischen Unsicherheiten kommt das Buch zu einer tiefenpsychologischen Finesse, die die Rezensentin die Qualen eines lebenslänglich Annerkennungslosen unaufdringlich nachvollziehen lassen.
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