Rezensentin Anna Vollmer lernt mit Meg Rosoffs Jugendroman recht unsanft die Schattenseiten der Liebe kennen. Laut Vollmer geht es um toxische Männlichkeit und wie ein eiskalter Schönling ein Sommeridyll tüchtig ins Gegenteil verkehrt. Kein schlechtes Thema für ein Jugendbuch, findet die Rezensentin, die sich selbst erst Hals über Kopf verknallt in den lockenden Protagonisten, um bald zu erfahren, dass die nüchterne Realität um einiges hässlicher aussieht. Überzeugend findet Vollmer, wie Rosoff die Dynamik der Geschichte entwickelt, auch wenn ein bisschen mehr Spannung der Story nicht geschadet hätte, wie sie meint.

Gespannt folgt Rezensentin Katrin Hörnlein den mitunter gefährlichen Liebeswirren im Jugendroman "Sommernachtserwachen" von Meg Rosoff. Die Autorin erzählt darin aus der allwissenden und dann doch unwissenden Perspektive der auf die Sommerereignisse zurückblickenden ältesten, künstlerisch begabten Tochter einer "Upper-Middle-Class-idyllischen" Familie, deren Urlaub und Familienverhältnis mit dem Dazustoßen des vermeintlichen "Goldjungen" und Sohn einer berühmten Schauspielerin Kit Godden nachhaltig verändert wird, erklärt Hörnlein. Die Erzählung wirkt dabei der Rezensentin zufolge fast wie ein Kammerspiel. Das gleiche die drastischen Bilder aber gut aus, findet die Kritikerin. Am Ende bleibt die Erzählerin zwar allein zurück, doch Hörnlein hofft mit der Heldin, dass der Verlust der einen Liebe durchaus ein Gewinn für künftige Liebesbeziehungen sein kann.

Eine "Liebesgeschichte", die zum "Lehrstück" wird - so beschreibt Rezensentin Antje Weber Meg Rosoffs "Sommernachtserwachen", wobei die Lehre glücklicherweise nicht aus banalen Lektionen besteht, sondern eher aus einer guten Portion Menschenkenntnis. Aber was ist es denn nun genau, das die Figuren in Rosoffs Roman, insbesondere ihre Ich-Erzählerin lernen müssen? Dass Charme und Schönheit nicht immer mit den besten Absichten kommen. Und wie schwer es sein kann, besonders als vertrauensseelige Teenagerin, der Verführungskraft eines Blenders zu widerstehen, so die mitfühlende Rezensentin.