Matt Ruff

Bad Monkeys

Roman
Cover: Bad Monkeys
Carl Hanser Verlag, München 2008
ISBN 9783446230026
Gebunden, 251 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Giovanni und Ditte Bandini. Eine Mörderin legt ein Geständnis ab. Schon als Teenager bringt Jane Charlotte den Hausmeister ihrer Schule, den sie für einen Kindermörder hält, zur Strecke. Nun behauptet sie, einer Geheimorganisation anzugehören, die das Böse bekämpft. Doch je länger das Verhör in der psychiatrischen Abteilung eines Gefängnisses in Las Vegas dauert, desto widersprüchlicher und verstörender werden ihre Aussagen. Der Psychiater, der Jane befragt, scheint unheimlich viel von ihr zu wissen, von ihr und von ihrem kleinen Bruder, der als Kind entführt worden ist - doch stimmt das alles überhaupt?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.06.2008

Meike Fessmann hatte ihr Vergnügen an dem Science-Fiction-Roman von Matt Ruff, wobei sie die realistischen Anklänge in dieser turbulenten und verwickelten Geschichte sogar noch mehr beeindruckt haben als das "Sci-Fi-Gebastel". Der Roman entfaltet sich in einem Verhörzimmer von Beckett'scher Kargheit, in der die im "Beklopptentrakt" einsitzende Jane Auskunft über ihre Tätigkeit für die Geheimorganisation "Bad Monkeys" gibt, einer sich auf die Tötung von gesellschaftlich untragbaren Personen spezialisierten Gruppe. Wenn Jane, eine Figur, die die Rezensentin durch Witz und Coolness fasziniert, von ihrer erbärmlichen Jugend erzählt, fühle man sich ganz in die amerikanische Wirklichkeit versetzt. Doch nach und nach reichere Ruff seine Geschichte mit immer schrägeren Details an, und für die Leser bleibt zu entscheiden, ob er es hier mit Wahnvorstellungen oder mit abenteuerlichen Science-Fiction-Motiven zu tun hat. Insgesamt lobt die Rezensentin den Roman als clevere Mischung aus Realismus und Science-Fiction, der nur manchmal unter den Anforderungen des Genres ächzt, Überraschungseffekte zu bieten, ohne die Glaubwürdigkeit leiden zu lassen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.2008

Nur eine Weile lang findet der Rezensent Peter Körte diesen Roman überraschend und unterhaltsam. Die Vorbilder des Buchs sind schon mal nicht von schlechten Eltern: Philip K. Dick etwa oder auch die "Matrix"-Trilogie. Impliziert ist damit bereits der doppelte Boden, auf oder über dem Matt Ruff sich mit seiner Heldin Jane Charlotte bewegt. Die sitzt in der Psychiatrie, weil sie getötet hat, wenn auch - wenn man sie fragt, jedenfalls - im Auftrag einer Organisation mit dem Namen "Abteilung für die finale Ausschaltung nicht zu rettender Personen". Aus dieser Grundkonstellation macht der Autor einen turbulenten Roman, in dem es pausenlos knallt und Überraschungen gibt. Genau davon aber bekommt der Rezensent eher früher als später zu viel. Der rote Faden verliert sich in fortgesetzten Versuchen der "Selbstüberbietung" - und zu allem Überfluss werde der Qualitätsunterschied zu einem ähnlich gelagerten Roman wie Stewart O'Nans "Speed Queen" allzu deutlich.
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