Margaret Wertheim

Die Himmelstür zum Cyberspace

Eine Geschichte des Raums von Dante zum Internet
Cover: Die Himmelstür zum Cyberspace
Ammann Verlag, Zürich 2000
ISBN 9783250104179
Gebunden, 361 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ilse Strasmann. Bei der Arbeit an ihrem ersten Buch "Die Hosen des Pythagoras. Physik, Gott und die Frauen" machte Margaret Wertheim eine für sie überraschende Entdeckung: Der virtuelle Raum ist keine Erfindung unseres Cyberspace-Zeitalters! Schon im Mittelalter wurden die Gläubigen in virtuelle Welten entführt. Heute lockt das Paradies im Internet. Ein Mausklick genügt ? und wir betreten durch Pforten des Heils den Cyberspace, eine bessere schöne neue Welt, in der Rasse, Alter, Geschlecht keine Rolle mehr zu spielen, Tod und Krankheit besiegt zu sein scheinen... Unvoreingenommenen Auges und mit großer Neugier ist Margaret Wertheim der Geschichte dieser unterschiedlichen ? und doch so ähnlichen? ? Vorstellungen vom virtuellen Raum angefangen bei Dante bis zum Cyberspace unserer Tage in ihrem neuen Buch auf den Grund gegangen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.02.2001

Ziemlich "schräg" findet Reiner Klingholz die These von Margaret Wertheim, dass der "Cyberspace" nichts anderes verkörpere als den Jahrtausende alten Wunsch des Menschen nach ewigem Leben. Und weil das alles eben so "schräg" klingt, bemüht sich der Rezensent um Schadensbegrenzung und rückt Wertheims Weltbild - seiner Meinung nach teilweise selbst einer Mystik des Netz verfallen - ordentlich zurecht. In erster Linie bleibe doch das von Wertheim verklärte Netz nichts anderes als ein Informationsmittel, so der Grundtenor der Kritik. Einzig überzeugend findet Klingholz die "akribischen Recherchen", die zwar keinen Beitrag zur "Deutung moderner Informationstechnologien" darstellen, aber dennoch ausführlich über verschiedene historische Raumvorstellungen der Menschheit informieren. Ewigen Ruhm, das scheint nach einem derartig verhaltenen Verriss festzustehen, wird die Autorin mit diesem Buch kaum ernten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2000

Die Mathematikerin, Physikerin und Informatikerin Margaret Wertheim versucht aufzuzeigen, dass der Cyberspace nur eine weitere von vielen Neukonzeptionen des Raums in der Geschichte des Abendlands ist, erklärt Rezensentin Sylvia Schütz. Und referiert weiter: Im Mittelalter herrschte die Vorstellung einer Dichotomie von diesseitigen und jenseitigen Räumen, die Renaissance antizipierte den euklidischen Raum. Es folgen Newton und Einstein, der Raum wird aktiv und vieldimensional. Neuartig sei der Cyberspace darin, dass er "sich der physikalischen Erfassbarkeit entzieht" - und gemahne doch ans Mittelalter, nicht zuletzt wegen seiner "religiösen Dimension". Die Rezensentin teilt leider mit keinem einzigen Wort mit, was sie von dem Buch nun hält. Da sie aber auch keine einzige kritische Anmerkung macht, ist sie wohl einverstanden.
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