Margaret Forster

Ich warte darauf, dass etwas geschieht

Roman
Cover: Ich warte darauf, dass etwas geschieht
Arche Verlag, Zürich - Hamburg 2005
ISBN 9783716023389
Gebunden, 589 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Roseli und Saskia Bontjes van Beek. Millicent King ist 13 Jahre alt, als sie beginnt, Tagebuch zu schreiben, und über 90, als sie mit dem Schreiben aufhört. Geboren 1901, wächst sie mit sechs Geschwistern im Süden Londons auf, wird nach dem Tod des Vaters im Ersten Weltkrieg Verkäuferin, um ihre Familie mit zu ernähren. Später studiert sie, wird Lehrerin, geht als Erzieherin nach Italien und ist danach als Sozialarbeiterin tätig. Sie lebt ihr Leben allein, sie hat ihre Liebhaber, lehnt aber Heiratsanträge ab. Doch dann kommt der Zweite Weltkrieg, und wieder ändert sich ihr Leben ... Mit diesem fiktiven Tagebuch der Millicent King schildert die englische Autorin Margaret Forster ein außergewöhnliches Frauenleben, das das gesamte 20. Jahrhundert umspannt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 03.05.2006

Barbara von Becker ist von der "kunstvollen Camouflage", die Margaret Forster mit ihrer fiktiven Biografie der Millicent King unternimmt, beeindruckt und bemerkt eingenommen, dass der britischen Autorin damit eine faszinierende "Chronik eines Frauenlebens" des vergangenen Jahrhunderts gelungen ist. Forster gibt sich in ihrem jüngsten Buch als Herausgeberin von achtzig Tagebüchern, die die 98-jährige Millicent zur Veröffentlichung freigibt und in denen eine Biografie zu Tage tritt, die als geradezu typisch für die Generation von Frauen scheint, die beide Weltkriege miterlebt haben. Insbesondere die "Ambivalenz" der Millicent King, die im Zweiten Weltkrieg einer Bomberstaffel angehörte, sich aber in der Nachkriegszeit auf eine traditionellere Rolle ohne "wirkliches emanzipatorisches Bewusstsein" festlegen lässt, lobt Becker als "authentisch", ebenso wie die "dokumentarische Präzision" dieser fiktiven Biografie. Forster verliere trotz der überzeugenden "Tagebuchprosa" ihren eigenen "literarischen Gestus" nicht, schwärmt die Rezensentin, die sich zudem freut, dass die "souveräne wie einfühlsame Übersetzung" von Roselie und Saskia Bontjes van Beek diese Qualität erhält.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2005

Maria Frise weist darauf hin, dass der deutsche Titel von Margaret Forsters jüngstem Buch "irreführend" ist, weil im Mittelpunkt dieses als "Tagebuch" vorgestellten Texts durchaus keine passive Hauptfigur, sondern mit Millicent King eine äußerst tatkräftige Frau steht. Die britische Autorin gibt sich dabei als "Herausgeberin" aus, die die Tagebucheinträge lediglich kommentiert, und erst ganz zum Schluss gibt sie sich als Verfasserin zu erkennen, erklärt die Rezensentin. Allerdings sei die Tagebuchschreiberin tatsächlich eine authentische Person und der Roman basiere auf den persönlichen Aufzeichnungen der mit 90 Jahren gestorbenen King, so Frise weiter. Mit Millicents Aufzeichnungen, die ihr Tagebuch 13-jährig zu Beginn des Ersten Weltkriegs beginnt und das bis weit in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg reicht, entsteht eine "Chronik" des 20. Jahrhunderts, wobei es Foster nicht nur "gelingt", eine "Sympathie" erweckende Protagonistin zu zeichnen, sondern in der sie zudem ein "realistisches Bild" des vergangenen Jahrhunderts entwirft, so die Rezensentin anerkennend.
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