Manfred Wilke
Die Streikbrecherzentrale
Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) und der 17. Juni 1953
Klappentext
"Generalstreik" forderten am 16. Juni 1953 die Bauarbeiter in Berlin als Antwort auf die Gesprächsverweigerung der SED-Führung über die Lohnsenkung ("Normenerhöhung"). Doch nicht der FDGB verhinderte den Generalstreik sondern der Ausnahmezustand der sowjetischen Besatzungsmacht. Deren Vorgehen wird in den erstmals veröffentlichten 17 Telegrammen des sowjetischen Hohen Kommissars an die Moskauer Regierung dokumentiert. Das Buch zeigt Rolle und Bedeutung des FDGB bei der Niederschlagung der Streiks seiner eigenen Mitglieder. Der FDGB erfüllte seine Pflicht: Streiks in den Betrieben verhindern und Rädelsführer festnehmen.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.09.2004
Rezensent Hermann Wentker ist nicht überzeugt von dieser neuen Studie über die Verstrickung des FDGB in die Geschehnisse des 17. Junis 1953. Den Erkenntnisgewinn des Bandes veranschlagt Wentker recht gering. Einige der verwendeten Dokumente wurden schon anderswo abgedruckt, an anderer Stelle werden die damals geführten Diskussionen schlichtweg ausgeblendet und Zahlen, die interessant sein könnten, nicht genannt. "Teilweise fällt das Werk sogar hinter den gegenwärtigen Forschungsstand zurück". Ein Problem liegt nach Meinung des Rezensenten darin, dass schon allein die Fragestellung der Studie neue Erkenntnisse nur bedingt zulässt, da sie "von vornherein die Frage abweichenden Verhaltens von FDGB-Funktionären auf unterer und mittlerer Ebene ausblendet".
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