Lutz Seiler

im felderlatein

Gedichte
Cover: im felderlatein
Suhrkamp Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783518421697
Gebunden, 99 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

im felderlatein", das heißt: im Acker einer Sprache sein, ein Streifzug zugleich durch die Legende einer Landschaft, wie sie zu Ohren kommt, beim Gehen, im Flüstern, beim Schweigen. Lutz Seilers neue Gedichte, entstanden zwischen 2004 und 2010, unternehmen Expeditionen ins Grenzland rund um Berlin, mitten in den "satzbau dieser gegend", die gezeichnet ist vom Wechsel der Zeit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.12.2010

Ganz be- und entrückt von dieser Lyrik scheint Sibylle Cramer. Neben Anspielungen auf George, Hofmannsthal und Christensen entdeckt sie vor allem die geistige Biografie des Autors Lutz Seiler in diesem ihr sehr gegenwärtig erscheinenden Verszyklus. Was George der totgesagte Park ist Seiler der Technikpark. Daher nimmt er sein Vokabular, seine Bilder, erklärt uns Cramer, und schafft doch auch eine magische Aura, wie die Rezensentin versichert. Bei allem Wirklichkeitsgehalt jedoch überrascht Seiler die Rezensentin auch mit einem ungewöhnlichen poetischen Idiom, das ihr jenseits bekannter Sinn- und Verständigungsgrenzen zu operieren scheint. Dass es dennoch nicht kryptisch wird, bloß komplex und reich an Leben und Geschichte, nimmt sie dankbar als Gewinn.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 03.12.2010

So viel lässt sich sagen: Eintönig können Lutz Seilers Gedichte auf keinen Fall sein. Zumindest zeigt sich Rezensent Rolf-Bernhard Essig in seiner Besprechung hin und her gerissen von ihnen. An einer Stelle schwärmt er von ihrer Klugheit und Sinnlichkeit, preist Witz und Emphase, um an anderer Stelle schwere Sentimentalität und Gefühligkeit zu beklagen. Nicht immer kann man den apodiktischen Urteilen des Rezensenten dabei folgen. Hängen bleibt, dass "aufenthalt" in diesem Band sein Lieblingsgedicht ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2010

Rezensent Wulf Segebrecht betont das Besondere am Dichter Lutz Seiler und erklärt, was der Dichter nicht ist: ein Nachwendeautor. Alles echt erlebt, weiß Segebrecht und auch, dass Seiler schon damals zu DDR-Zeiten geschrieben hat. Wenn nun also wiederum NVA, Thüringer Klöße und Bergbau und auch Zeitgenossenschaft in den Texten eine Rolle spielen, nimmt Segebrecht dem Autor das ab. Ebenso wie die Reimlosigkeit und die Sorglosigkeit im Umgang mit metrischen Schemata (es gibt keine). Letzteres weil Seilers Lyrik dem Rezensenten auch so, etwa durch versinnere Gleich- und Anklänge, musikalisch genug im Ohr klingt, als wärs gereimt.
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