Lotte Ulbricht

Lotte Ulbricht: Mein Leben

Selbstzeugnisse, Briefe und Dokumente
Cover: Lotte Ulbricht: Mein Leben
Das Neue Berlin Verlag, Berlin 2003
ISBN 9783360009920
Gebunden, 288 Seiten, 17,50 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Frank Schumann. Sie war die Frau an der Seite jenes Mannes, den Sebastian Haffner den "erfolgreichsten deutschen Politiker nach Bismarck und neben Adenauer" nannte. Obgleich selber ohne politisches Amt, war sie eine öffentliche Institution in der DDR. Das blieb sie auch nach dem Sturz Ulbrichts 1970. In ihrem Nachlass fanden sich unzählige Belege für Zuneigung und Respekt, die ihr viele Menschen entgegenbrachten. Dennoch wußte man wenig von ihr.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.07.2003

Vernichtend fällt Frank Pergandes Kritik an Lotte Ulbrichts per letztem Willen verfügten Lebensdokumentation aus: Die Selbstauskunft sei kurz und der Briefwechsel ebenso "belanglos" wie die abgedruckten Fragebögen, die Lotte Ulbricht "irgendwann einmal in ihrem Leben hatte ausfüllen müssen". Der Rezensent mutmaßt, es sei "offenbar zu wenig Zeit zwischen Lotte Ulbrichts Tod, der Sichtung des Nachlasses und ihrem hundersten Geburtstag im April diesen Jahres" gewesen. Empört ist Pergande von den "Bösartigkeiten" des Herausgebers Frank Schumann über die Bundesrepublik, die er mit folgendem Zitat belegen möchte: "Ansonsten hatte Lotte Ulbricht wie jeder andere Mensch Rechnungen zu begleichen, die sich unablässig vermehrten". Schon im Vorwort mache der Herausgeber klar, "dass er nicht nur Lotte Ulbricht verteidigen will, sondern ihren Mann, die DDR und den Sozialismus gleich mit". Vor allem aber hält Pergande Lotte Ulbricht nicht für eine bedeutende Persönlichkeit: "Interessant war an ihr nur ein vermutlich von Honecker gestreutes Gerücht: dass sie seit 1973 in der Schweiz lebe".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.06.2003

Aus dem Privatleben der SED-Funktionäre ist bisher nur sehr wenig bekannt. Einen Einblick verschafft uns nun das vorliegende Buch aus dem Leben der Ulbrichts. "Ein interessantes Buch", meint Christoph Diekmann, beschreibe es doch mehr als eine Ehe. Es lasse einen "deutlich spüren, mit welchem Horizont die Führenden der DDR ihren Arbeiterstaat entwarfen". Dass Ulbricht länger als Adenauer an der deutschen Einheit festhalten habe, Moskau widersprach und eine Wirtschaftspolitik wollte, die Honeckers Bankrott vermieden hätte, wird in dem Buch nur flüchtig angerissen, so Dieckmann. Es biete einem im Gegenzug aber eine Fülle von Fotos, Briefen, Anekdötchen und DDR-Schmeichelprosa. Und so resümiert der Rezensent: "Das ist Glück, besonders für den Leser."