Lorenz Dittmann

Die Kunst Cezannes

Farbe - Rhythmus - Symbolik
Cover: Die Kunst Cezannes
Böhlau Verlag, Köln 2005
ISBN 9783412116057
Gebunden, 364 Seiten, 39,90 EUR

Klappentext

Mit 24 Farbtafeln und 25 schwarz-weißen Abbildungen. Der unendlichen Vielfalt der Natur wollte Paul Cezanne (1839-1906) mit seinen Gemälden entsprechen. Aus diesem Streben ging ein malerisches Gesamtwerk hervor, dessen wesentliches Gestaltungsprinzip im Umgang mit der Bildfarbe liegt. Nichts ist willkürlich gesetzt, jeder einzelne Farbfleck ist Teil einer großen und zugleich vielgliedrigen Gesamtkomposition. Von Beginn an ist der Bildaufbau durch eine entschiedene Rhythmisierung bestimmt, deren metrische Gliederung an das Versmaß lyrischer Dichtung erinnert. Wie sehr Cezanne, zumeist als Begründer der modernen Malerei gefeiert, auch in der künstlerischen Tradition eines Rubens und eines Poussin steht, verdeutlicht diese Studie nachdrücklich. Parallelen zu literarischen, aber auch philosophischen Texten zeigen sich in der symbolischen Dimension seiner Werke. Weitaus bedeutsamer als der Einfluss Zolas und Flauberts war für die Kunst Cezannes, wie der Autor anschaulich darlegt, die Dichtung und die kunsttheoretische Auffassung Balzacs und Baudelaires.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.05.2006

Der Cezanne-Kenner Lorenz Dittmann hat ein wichtiges, ebenso gründliches wie genaues Buch über das Werk des Malers verfasst, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum hundertsten Mal jährt, befindet Rezensent Christian Lenz. Die gewinnbringende, aber auch mühsame Lektüre profitiere von den detaillierten Bildbeschreibungen, die alles Darstellerische in Bezug auf Form, Farbe und die Maltechnik über die Vita des Künstlers und den historischen Kontext berücksichtigen. Die künstlerische Entwicklung Cezannes lasse sich anhand der zahlreichen Abbildungen aus dem Früh- und Spätwerk studieren. Vor allem im theoretischen Kapitel bewundert der Rezensent die große Sensibilität des Autors für formale Feinheiten, die er auch zu deuten wisse, wenn sie abstrakt verschlüsselt auftreten. Dabei bleibe es natürlich immer dem Leser überlassen, ob er den eventuell gewagten Interpretationen folgen möchte.