Linde Hagerup, Felicitas Horstschäfer

Ein Bruder zu viel

(Ab 9 Jahre)
Cover: Ein Bruder zu viel
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2019
ISBN 9783836956789
Gebunden, 144 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs. Sara ist plötzlich große Schwester, denn der kleine Steinar hat seine Mutter verloren und zieht bei ihnen ein. Schlimmer noch - Sara soll sich ihr Zimmer mit ihm teilen, dabei ndet sie Steinar einfach nur blöd. Alle haben riesiges Mitleid mit Steinar, aber was ist mit Sara? Sie kann einfach nicht die große Schwester sein, die sie gerne wäre. Da kommt ihr eine Idee, die alles verändert ... Und am nächsten Morgen ist es nicht Sara, sondern Alfred, der den Frühstückstisch deckt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.10.2019

Rezensentin Eva-Christina Meier mag das Kinderbuch-Debüt der norwegischen Autorin Linde Hagerup. Erzählt wird die Geschichte der neunjährigen Sara, deren Eltern nach dem Tod einer Freundin deren Sohn, den fünfjährigen Steinar, bei sich aufnehmen. Wie Hagerup in kurzen, geschliffenen Sätzen aus Saras Perspektive vom Zerbrechen des eingespielten Familienalltags und dem neuen Zusammenfinden erzählt, findet Meier bemerkenswert. Auch die linolschnittartigen Blau-Gelb-Bilder der Berliner Illustratorin Felicias Horstschäfer haben der Kritikerin gut gefallen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.03.2019

Heike Nieder findet Linde Hagerups Buch außergewöhnlich, sowohl die Handlung, in der ein Mädchen wegen der Schwierigkeiten mit ihrem neuen Adoptivbruder einfach ihre Identität wechselt, als auch die Form der freien Verse. Wie ein Kind über seinen eigenen Schatten zu springen vermag, schildert der Text laut Nieder eindringlich und direkt, sodass der Leser sich in die Figur der kleinen Sara, die in der Not zu Alfred wird, hineinversetzen kann. Die Zeichnungen von Felicitas Horstschäfer unterstützen diesen Vorgang, erklärt Nieder.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 30.01.2019

Rezensentin Kim Kindermann lernt die Macht der Liebe kennen in Linde Hagerups Kinderbuch. Wie die norwegische Autorin von einer verstörenden Veränderung in einer intakten Familie erzählt, findet sie außergewöhnlich. Nicht nur trifft Hagerup laut Kindermann den richtigen Ton, fühlt sich gut in die Perspektive der neunjährigen Hauptfigur ein und baut die Geschichte meisterhaft auf, sie kommt auch ohne Klischees aus und erzählt authentisch und zu Herzen gehend aus dem Leben einer Familie, meint die Rezensentin.