Krzysztof Charamsa

Der erste Stein

Als homosexueller Priester gegen die Heuchelei der katholischen Kirche
Cover: Der erste Stein
C. Bertelsmann Verlag, München 2017
ISBN 9783570103272
Gebunden, 320 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Michael Jacobs. "Wenn jemand homosexuell ist und Gott sucht und guten Willens ist, wer bin ich, über ihn zu richten?" Diese Worte von Papst Franziskus ließen die Welt aufhorchen und viele homosexuelle Priester Hoffnung schöpfen. Doch ein grundlegender Wandel in der Haltung der katholischen Kirche gegenüber Homosexualität lässt weiter auf sich warten. Umso mehr Wirbel verursachte das Coming-out des hochrangigen polnischen Priesters Krzysztof Charamsa im Oktober 2015. In seinem Buch berichtet Charamsa von seinem persönlichen Werdegang und seiner Kirchenkarriere, eröffnet erschreckende Einblicke in den Alltag von kirchlicher Ausbildung und Klerus, beschreibt die Absurdität von Doktrinen und Vorschriften wie dem Zölibat. Dabei greift er immer wieder die homophoben Strukturen der katholischen Kirche an. Sein Coming-out wird für ihn zur großen Befreiung. Seine persönliche Geschichte ist die Geschichte "einer Kirche, die besessen ist vom Sex, die der Sex krank macht."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.07.2017

Rudolf Neumaier lernt in Krzysztof Charamsas "kämpferischer" Anklageschrift vor allem eines: Die Amtszeit Benedikt XVI. war das schwulenfeindlichste Pontifikat der Neuzeit und zugleich das schwulste. Wenn der ehemalige Priester Charamsa sein Coming-out und seine erste Liebesnacht als göttliches Erweckungserlebnis beschreibt, blickt Neumaier ob so viel Intimität zwar etwas betreten zu Boden, delikate Details über schwule Netzwerke in der Kirche entdeckt er im Buch aber nicht. Provozierend scheint ihm der Band dennoch, und zwar für alle restriktiven Katholiken. Die nämlich werden sich an der andauernden Frömmigkeit des Autors reiben, glaubt Neumaier.
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