Klaus Bednarz

Östlich der Sonne

Vom Baikalsee nach Alaska
Cover: Östlich der Sonne
Rowohlt Verlag, Reinbek 2002
ISBN 9783498006297
Gebunden, 390 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

"Land östlich der Sonne" nannten die russischen Eroberer jenen geheimnisvollen Teil Sibiriens, der sich vom Fluß Lena bis zum Stillen Ozean erstreckt. Durch dieses raue, unermesslich weite Land zogen einst die Vorfahren der nordamerikanischen Indianer. Klaus Bednarz ist auf ihren Spuren gereist. Vom Baikalsee bis nach Alaska - mehr als 10 000 Kilometer durch Taiga, Sümpfe und reißende Flüsse. Zu Fuß, per Schiff, Geländewagen, Hubschrauber oder Rentierschlitten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.06.2003

Der Rezensent mit dem Kürzel "gl" ist ausgesprochen angetan vom diesem " anschaulichen" Bericht aus bislang wenig erschlossenen Gebieten, auf dem kaum touristische Pfade existieren. Vom Baikalsee aus durchquerte Klaus Bednarz bei einer Reportagereise Ostsibirien in Richtung nördliches Polarmeer, bis er schließlich im einst zu Russland gehörenden Teil Alaskas ankam. Sein Bericht handelt aber nicht nur von dieser Reise und von "grandiosen Naturschauspielen", sondern bietet auch reichlich historische, informative Exkurse, zum Beispiel über die Integration des ostsibirischen Raums in das Zarenreich oder auch über das Leben von Bären- und Walfängern.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.03.2003

Überrascht ist der Rezensent Marc Goergen von Klaus Bednarz: Er sei nicht nur ein "einfühlsamer Reporter", sondern könne "zudem auch noch schreiben". Das Buch, das der Autor begleitend zu der Fernsehdokumentation über seine Reise vom Baikalsee nach Alaska verfasste, ist laut Goergen überaus "packend" und liefert dem Leser "tiefe Einblicke in das sibirische Leben". Besonders die "eindringlichen Porträts" der Einwohner Sibiriens scheinen es dem Rezensenten angetan zu haben. Er lobt die aufklärerische Dimension von Bednarz' Reportagen, die sich den "Sorgen und Nöten einer großen und fremden Region" widmen, ohne die Schicksale der einzelnen Menschen aus den Augen zu verlieren. Abschließend scheint der Rezensent fast zu hoffen, dass sich möglichst viele Menschen mit "Östlich der Sonne" nach Sibirien begeben, um dieses Land vor dem Vergessen zu bewahren.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 24.12.2002

Klaus Bednarz, langjähriger Moderator des ARD-Politmagazins "Monitor", hat sich erneut mit seinem bewährten Kamerateam ins ferne Russland, nach Sibirien begeben - parallel zur Fernsehausstrahlung ist die Reportage in Buchform erschienen, die Volker Ullrich sehr anregend erscheint und zugleich nachdenklich stimmt. Diesmal beginnt die Reise dort, wo die letzte aufhörte, berichtet er: in Irkutsk am Baikalsee, und führt über Jakutsk und Magadan bis in ein kleines Dorf an der Beringstrasse, "ans Ende der Welt". Bednarz stimmt für ihn erneut und berechtigt einen großen Klagegesang an über die Zerstörungen, die das Sowjetsystem angerichtet hat und die der neue Kapitalismus zur Zeit noch anrichtet. Doch zugleich sei es eine Liebeserklärung an die Menschen dort, schwärmt Ullrich, die unter den widrigsten Bedingungen dort lebten und ausharrten. Eindringliche Porträts von Bärenforschern, Walfängern und Pferdezüchtern. Ob in Sibirien ein neues Gleichgewicht zwischen Menschen und "geschundener Natur" hergestellt werden kann, diese Frage lässt Bednarz laut Ullrich offen. Der Rezensent möchte lieber konstruktiv darüber grübeln, als sich das Gejammer hierzulande anzuhören.
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