Kevin Bazzana

Glenn Gould

Die Biografie
Cover: Glenn Gould
Schott Verlag, Mainz 2006
ISBN 9783795705701
Gebunden, 431 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Mit CD. Neue Einsichten in das Leben des bereits zur Legende gewordenen Glenn Gould verschafft die Biografie Kevin Bazzanas. Gestützt auf 20 Jahre Recherche beschreibt der Autor die komplexe Persönlichkeit Goulds in ihrer ganzen Fülle: den Pianisten, Schriftsteller, Komponisten und Menschen. Dabei verweist er den Mythos vom Autodidakten und emotional geschädigten Weltabgewandten, der Mitte der 50er Jahre aus dem Nichts in der internationalen Musikszene einschlug, ins Reich der Legenden. Bazzana liefert ein ausgewogenes Bild eines außergewöhnlichen Menschen, der in seinem einzigartigen Talent und seiner genuinen Exzentrik in vielerlei Beziehung auch ein Produkt seiner Zeit und Umgebung war.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.12.2006

Was gibt's noch zu sagen übers exzentrischste Klaviergenie des 20. Jahrhunderts? Ist nicht alles schon gesagt? Man wird wohl sagen müssen: Doch, eigentlich schon. Denn obwohl Kevin Bazzana, der auch schon eine Doktorarbeit über Goulds Interpretationsstil schrieb, vollen Zugang zu allen bislang unter Verschluss gehaltenen Quellen hatte, hat er nicht sehr viele neue Fakten zu bieten. Das macht diese Biografie nicht zu einem schlechten Buch, wie Eleonore Büning sogleich feststellt, aber eben auch nicht zu einem, das mit aufregenden Neuigkeiten aufzuwarten wüsste. Manches immerhin werde zurechtgerückt. So werde endlich einmal die Bedeutung von Goulds Lehrer Alberto Guerrero herausgestrichen. Ein bisschen seltsam findet es die Rezensentin allerdings, dass der immer "zuverlässige" Autor die längst aufgedeckte Identität von Goulds Geliebter Cornelia Foss allzu vornehm wieder verschweigt. Aber insgesamt hat sie nichts gegen dies Buch, es handle sich, meint sie, um "eine gut erzählte alte Geschichte".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 09.11.2006

Ein "epochales Buch", schwärmt Rezensent Wolfram Goertz über Kevin Bazzanas Biografie des kanadischen Ausnahmepianisten und gibt sich auch sonst keine Mühe, seine Begeisterung zu verbergen. Nachdem in der Vergangenheit allerlei in Gould hineingedeutet worden und er mal als Hypochonder, mal als Clown dargestellt worden ist, habe sich Bazzana die Mühe gemacht, diese Mythenbildung hinter sich zu lassen und mit seinen Nachforschungen über Gould bei Null anzufangen, lobt der Rezensent. Zwar habe es über dessen zurückgezogenes Leben wenig mehr zu entdecken gegeben als eine "staunenswerte Ereignislosigkeit". Aber es sei dem Autor prächtig gelungen, diese leitmotivisch zu komponieren und sich vor allem aller Spekulation und Deutelei zu enthalten, stellt Goertz mit Genugtuung fest. Er ist sich nach der Lektüre sicher, dass kein anderes Buch Gould so genau, liebevoll und heiter darstellt wie dieses.
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