Katerina Kralova

Das Vermächtnis der Besatzung

Deutsch-griechische Beziehungen seit 1940
Cover: Das Vermächtnis der Besatzung
Böhlau Verlag, Wien 2016
ISBN 9783412503628
Gebunden, 283 Seiten, 29,99 EUR

Klappentext

Aus dem Griechischen von Odysseas Antoniadis und Andrea Schellinger. Die Okkupation Griechenlands durch die Deutsche Wehrmacht beeinflusst bis heute das deutsch-griechische Verhältnis.  Ein gemeinsames deutsch-griechisches Erinnern an die Besatzungszeit gibt es (noch) nicht. In Griechenland ist das Geschehen unvergessen, in Deutschland hingegen werden die Greueltaten der Besatzer an der griechischen Zivilbevölkerung verdrängt oder beschwiegen. Die Asymmetrie der Vergangenheitsbewältigungen beeinflusst bis heute das Verhältnis zwischen den Ländern. Wissensdefizite führen zu Polarisierungen, wie die aktuelle politische Berichterstattung zeigt. Von der deutschen Besatzungspolitik und den direkten Folgen für Griechenland und seine Bevölkerung ausgehend, verfolgt Katerina Králová die deutsch-griechischen Beziehungen seit 1940: über die Restauration in Griechenland nach dem Krieg, die Wiederaufnahme der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, die Strafverfolgung von NS-Kriegsverbrechern und die Debatten um die Reparationsfrage im Zuge des Ost-West-Konflikts, der Wiedervereinigung Deutschlands und der jüngsten Vergangenheit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.10.2016

Rezensent Michael Martens hätte sich gewünscht, das Mark Mazowers Geschichte der deutschen Besatzung Griechenlands bereits früher auf dem hiesigen Buchmarkt erhältlich gewesen wäre, im Original ist das Buch schließlich schon 1995 erschienen. Dann hätte die Berliner Regierung vielleicht nicht ganz so kühl die Frage nach Reparationszahlungen für abgeschlossen erklärt. Mazower bietet ihm eine gute Einführung in das Geschehen, die deutsche Verbrechen im besetzten Griechenland schildert er ebenso kenntnisreich wie auch die Entstehung der Widerstandsgruppen. Allerdings glaubt Martens zu erkennen, dass sich Mazower sehr auf griechische Historiker stützt und dabei auch deren Tabus übernimmt. Etwa wenn es darum geht, ob die griechischen Kommunisten im Bürgerkrieg ihren verbündeten makedonischen Partisanen im Falle eines Sieges die Abspaltung gewährt hätten.
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