Joni Seager

Der Frauenatlas

Ungleichheit verstehen: 164 Infografiken und Karten
Cover: Der Frauenatlas
Carl Hanser Verlag, München 2020
ISBN 9783446268296
Gebunden, 208 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Der "Frauenatlas" zum Thema Gleichberechtigung: Infografiken und Fakten, die zeigen, wie es wirklich um die Rechte und Chancen der Frauen in unserer Welt steht. Auf einen Blick: Wie leben Frauen weltweit? Wie groß ist die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wirklich? Wo werden Fortschritte gemacht, wo gibt es Probleme? Joni Seagers "Frauenatlas" gibt umfassende Antworten in 164 Infografiken, basierend auf den wichtigsten Studien weltweit. Doppelt so viele Frauen wie Männer können nicht lesen und an dem Verhältnis hat sich über 20 Jahre lang nichts verändert. In Deutschland verdienen Frauen nur 79 Prozent von dem, was Männer bekommen. Sie leisten 4,4 Stunden unbezahlte Haushaltsarbeit pro Tag, Männer 2,7 Stunden. International ist der "Frauenatlas" längst zur wichtigen Institution geworden, in Deutschland wird er dringend gebraucht.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.01.2021

Rezensentin Patricia Hecht findet es bemerkenswert, wie anders die Welt aussieht, wenn sie feministisch vermessen wird. Dieser Atlas mit Infografiken zur Benachteiligung von Frauen ist weltweit erstmals 1987 erschienen und wird stetig aktualisiert, informiert sie. Er verschweigt der Kritikerin zufolge weder, dass Frauen keine homogene Gruppe sind, noch, dass jenseits der binären Ordnung weitere Geschlechter existieren. Dass der Band beides dennoch größtenteils außer Acht lässt, sei der Datenlage geschuldet, die selten anderes hergebe, so Hecht. Trotz einiger Verkürzungen ein aufrüttelndes Buch, lobt die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 02.12.2020

Rezensentin Eva Hepper entdeckt im Frauenatlas der Geografie-Professorin Joni Seager nicht nur allerhand erhellende visuelle Gegenüberstellungen von Daten und Fakten, sondern auch den Aufruf zum Handeln in Sachen Ungleichheit zwischen Mann und Frau. Die 164 durch erläuternde Texte ergänzten Darstellungen, die Themen wie Arbeit, Bildung, Macht behandeln, lassen Hepper erschüttert zurück, entweder wegen schlagender Zahlen (32 Prozent aller amerikanischen Frauen werden mindestens einmal vom Partner attackiert) oder aufgrund des Effekts, der sich aus dem vergleichenden Nebeneinander unterschiedlicher Themenbereiche ergibt. Positive Entwicklungen bleiben nicht außen vor, so Hepper, aber es sind entschieden zu wenige.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.10.2020

Bei einem so breiten Überblick über die weltweiten Benachteiligungen von Frauen bleiben die Genauigkeit und die Belege für das angeführte Wissen ein wenig auf der Strecke, moniert Rezensent Arno Widmann. Nichtsdestotrotz erschüttert die Darstellung der Ungleichheit der Geschlechter ihn, wie seine Ergänzung der Analyse deutscher Verhältnisse zeigt. Zuletzt widerspricht er Joni Seagers Versuch, aus ihrer Übersicht eine zeitliche Prognose für das Ende des Gender-Gap abzuleiten: Seiner Meinung nach wird es ohne Kampf keine sichere Entwicklung in Richtung Gleichberechtigung geben, denn auf jeden Fortschritt kann ein Backlash folgen, bei dem Männer versuchen, sich ihre Privilegien wieder zurückzuerobern.