Jerry Spinelli

Stargirl

Ab 12 Jahren
Cover: Stargirl
Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2002
ISBN 9783791519609
Gebunden, 208 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Andreas Steinhöfel. Stargirl ist ein außergewöhnliches Mädchen. Sie macht, was sie will, und das kann nicht gut gehen. Erst schneiden ihre Mitschüler sie, dann bewundern sie Stargirl und am Ende schließen sie das Mädchen, das so anders ist, doch wieder aus. Leo aber verliebt sich in Stargirl. Er versucht, ihre Liebe dadurch zu retten, dass er sie dazu bringt, so wie die anderen zu sein. Und obwohl das nicht klappt und die Beziehung zerbricht, lässt sie ihn nie wieder los...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.05.2002

Christina Thurner stellt mehrere Jugendbücher vor, die sich das Austesten der bestehenden "Normalfelder" zum Ziel gesetzt haben. Denn Normalität, zieht Thurner den Diskurstheoretiker Jürgen Link heran, sei in unserer Gesellschaft keine feste Größe mehr, sondern eine "gesellschaftlich operative, eine graduelle Kategorie" - normal sei alles, was als nicht besonders störend empfunden wird. Von diesem Buch ist Christina Thurner nicht so angetan. Es schildert den Fall einer missglückten, "gewaltsamen Normalisierung", wie sie sich so vielleicht nur an einer amerikanischen High School abspielen kann. "Stargirl" ist ein Mädchen, das als Exotin - in bunten, originellen Aufzügen, lustig, lebensfroh und "wie von einem anderen Stern" - in die uniformierte Welt amerikanischer Kinder aus besseren Familien eindringt. Bewunderung und Ablehnung sind die Folge. Am Ende siegt die Norm, behauptet Thurner, und nur ein Schüler erkennt zu spät seine verpasste Chance. Auf die Rezensentin wirkt die Geschichte teilweise überzogen, gelegentlich zu pathetisch und in der Moral selbst zu strikt. Da gibt es für Thurner zu wenig Spielraum für eigene Deutungen der jugendlichen Leser.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.03.2002

Zum Haareraufen, dieser Spinelli! Siggi Seuss sagt das mit aller Sympathie für einen Autor, in dessen Büchern sich Motive "wie ein munterer Haufen Kleinstlebewesen unterm Mikroskop" tummeln und am Ende dennoch zusammenfügen, ohne dass man je den Zweifel hätte, "es handle sich nicht um eine wahre Geschichte". Kurz: Der Mann kann erzählen! Diesmal von einer Art kleiner Schwester von Amelie, die wie eine Sternschnuppe in ein verschlafenes Kaff in Arizona fällt und dort an der High School (und beim Erzähler, dem sie den Kopf verdreht) für allerhand Aufregung sorgt. Doch Spinelli, meint Seuss, wär nicht Spinelli, wenn es nicht um mehr ginge. Seuss mag's kaum sagen (klingt das nicht allzu gespreizt?): "Kreativität, Fantasie, Zivilcourage und, jawohl, Herzensgüte" - das verkörpere Stargirl, das rücke der Autor "spielerisch und alltagspoetisch" ins Zentrum seines Buches.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.03.2002

Fritz Göttler beschränkt sich in seiner Rezension des Jugendromans um den Außenseiter Leo und das Mädchen Stargirl, das anscheinend aus einer anderen Welt an seiner Highschool auftaucht, weitgehend auf die Wiedergabe des Inhalts. Nur einmal merkt er an, dass Stargirl derart nonkonformistisch agiert, dass der Leser sich fragen müsse, ob dieser Nonkonformismus "überhaupt noch echt sein kann". Ansonsten erzählt Göttlerer detailliert die Handlung nach, wobei er aber den "spirituellen Zug" der Geschichte betont, in der unter anderem eine Parallele zwischen einem "Alka Seltzer" und dem Sein gezogen wird.
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