Jacques Chessex

Ein Jude als Exempel

Roman
Cover: Ein Jude als Exempel
Nagel und Kimche Verlag, Zürich 2010
ISBN 9783312004409
Gebunden, 95 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Grete Osterwald. Im April 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, wird in dem Dorf Payerne in der Schweiz ein Berner Viehhändler grausam ermordet: Die kleine Gruppe lokaler Nazis findet unter den Verlierern und Zukurzgekommenen regen Zulauf, ihre fanatischen Anführer fordern eine Tat als Fanal, damit die Bevölkerung merkt, woher der Wind der Zukunft weht. Ein Toter muss her, ein Jude, der Familienvater Arthur Bloch kommt gerade recht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.06.2010

Weder Roman noch Erzählung, sondern Beschwörung, Fluch und Bittgesang ist das Buch des Schweizers Jacques Chessex, das dieser auf seine Kindheitserinnerung aufbauend geschrieben hat, für Joseph Hanimann. Persönliche Betroffenheit geht hier vor Kunstglanz, gesteht wohlmeinend Hanimann zu. Wohlmeinend, denn das jahrelange Wälzen des Stoffes, das endliche Gerinnen in dieses persönliche Zeugnis von Abscheu und Anhänglichkeit, wie Hanimann schreibt, hat dem Rezensenten Respekt eingeflößt. Die Geschichte der bestialischen Ermordung eines Juden in Chessexs Heimatflecken Payerne im April 1942 liest Hanimann ohne Hoffnung auf feine Nuancen oder komplexe Hintergründe. Steht dieser Autor für ihn doch eher fürs szenisch Eindeutige und Kräftige und derbe Figuren.
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