In Bewegung bleiben

100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben
Cover: In Bewegung bleiben
Quer Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783896561480
Kartoniert, 456 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Gabriele Dennert, Christian Leidinger und Franziska Rauchut. Die gesamte Lesbengeschichte in einem Band - lebendig, informativ, vielfältig, historisch, bunt, analytisch und streitbar - versammelt rund 100 Beiträge zur politischen Organisierung, Alltag und Kultur lesbischer Frauen im 20. Jahrhundert. In einem bisher einmaligen Projekt zeichnet dieses spannende Lesebuch ein lebendiges Bild der politischen Lesbenbewegung vom Ende des 19. bis zum 21. Jahrhundert. Gelebte Geschichte, die Feministinnen der ersten Stunde genauso begeistern wird wie junge Lesben und alle politisch Interessierten heute.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.04.2008

Diese "Geschichte von unten" der deutschen Lesbenbewegung solle in keinem historischen Archiv fehlen, lobt Rezensentin Ariane Rüdiger diesen gewichtigen Sammelband mit rund hundert Essays und Texten, in dem sie auch viele "einschlägige Akteurinnen" selbst zu Wort kommen sieht. Denn aus Sicht der Rezensentin handelt es sich hier um den "einmaligen Versuch, die deutsche Lesbenbewegung in ihrem Entstehen, ihren Veränderungen und ihrem heutigen Status" nachzuzeichnen. Es beginne mit dem Jahr 1968 und der Distanzierung einiger weiblicher Mitglieder vom patriarchalen Verhalten der männlichen SDS-Mitglieder, berücksichtige in seinem chronischen Verlauf durch die Jahrzehnte Lesben in der DDR ebenso, wie "Transgender- und Queer Politics", Tabu-Debatten der Szene wie Geld und Alkohol, oder kulturelle und sportliche Aktivitäten. Viel Lob erhalten die drei Herausgeberinnen auch für ihren "profunden Überblickstext" mit seinen zahlreichen Quellenhinweisen. Zwar hat die Rezensentin auch Kritik, den unübersichtlichen Perspektivwechsel des Bandes zwischen Feminismus und Bürgerrechtsdiskurs zum Beispiel. Außerdem kranken manche diskursschwangeren Texte für sie an mangelnder Verständlichkeit. Die Verdienste des Bandes kann das aus ihrer Sicht nicht schmälern.
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