Ibn Arabi

Der Übersetzer der Sehnsüchte

Gedichte
Cover: Der Übersetzer der Sehnsüchte
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2016
ISBN 9783990270820
Gebunden, 180 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner. Ibn Arabi ist einer der bedeutendsten mystischen Schriftsteller des islamischen Mittelalters, vergleichbar nur mit Hafis, Rumi und Omar Khayyam. Geboren in Andalusien, durchstreifte er die gesamte arabische Welt, vollzog die Pilgerfahrt nach Mekka, sein Grab in Damaskus ist heute ein Wallfahrtsort. Arabis poetisches Hauptwerk mit dem Titel "Der Übersetzer der Sehnsüchte", von dem bisher nur wenige Auszüge zu lesen waren, erscheint hier erstmals vollständig auf Deutsch. Religion und Eros verschmelzen zu einem Ganzen und laden einander symbolisch auf. Die vordergründig einfache Sprache führt den Leser in unerhörte theologische und erotische Vorstellungswelten, Tabus gibt es nicht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.08.2016

Hymnisch bespricht Nico Bleutge die von Stefan Weidner ins Deutsche übertragenen Gedichte des im Jahre 1165 geborenen arabischen Dichters Ibn Arabi. "Wasserhell" erscheinen ihm die Gedichte des Lyrikers, den er als "Dichter der Liebe und der mystischen Verschmelzung" bezeichnet und der ihn hier mit auf eine Reise der großen religiösen und kulturellen Orte seiner Zeit mitnimmt. Mehr noch: Der Kritiker scheint geradezu die "ekstatische Bewegung" Arabis zu spüren, der das Gefühl mystischer Auslöschung durch Metaphern, Bilder, neue Sprachformen und gedankliche Schleifen spürbar machen will. In den meditativen Gedichten erkennt Bleutge nicht nur sufistische Anklänge, sondern auch geradezu moderne lyrische Spielarten. Viel Lob zollt der Kritiker neben Weidners Übertragung auch den "klugen" Kommentaren und der Einleitung, die eine Verbindung zwischen den Gedichten und der religiösen und politischen Situation der Gegenwart zieht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 30.05.2016

Martin Oehlen empfiehlt den von Stefan Weidner übersetzten und herausgegebenen Band mit Lyrik des islamischen Dichters Ibn Arabi als Antidot zu Religionsterror und Horrornachrichten aus der arabischen Welt. Wie der sufistisch inspirierte Ibn Arabi religiöse und erotische Motive verbindet, kann er anhand der Texte gut nachvollziehen. Hilfe bieten ihm Weidners Einleitung und Kommentar. Die Schwierigkeit der Übersetzung der Texte aus dem 12./13. Jahrhundert kann Oehlen nur vermuten, doch sie scheint ihm beträchtlich. Mystische Bildlichkeit, Vielfalt der Lesarten, reimende Langverse, meint er, machen es dem Übersetzer nicht leicht. Dass sich Weidner da "manche Freiheit" genommen hat, kann der Rezensent verzeihen.