Horst Bienek, Wolfgang Graetz, Klaus Kinski

Klaus Kinski - Hörspiele

Sechs Gramm Caratillo und Die Nacht allein
Cover: Klaus Kinski - Hörspiele
Random House Audio, München 2002
ISBN 9783898303231
CD, 14,50 EUR

Klappentext

1 CD, 75 Minuten Laufzeit. Klaus Kinski hat Anfang der sechziger Jahre für den Hessischen Rundfunk in diversen Hörspielen mitgewirkt, darunter in dem Solo-Hörspiel "Sechs Gramm Caratillo" von Horst Bienek. Hier spielt Kinski einen Wissenschaftler, der sich in einem Selbstversuch eine tödliche Dosis Gift injiziert und sein Sterben gleichzeitig auf einem Tonband dokumentiert. Das zweite Hörspiel "Die Nacht allein" von Wolfgang Graetz zeigt Kinski in der Rolle eines Verlorenen, eines Suchenden inmitten einer anonymen Stadt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.01.2003

Martin Z. Schröder nennt diese beiden Hörspiele des Hessischen Rundfunks "Dokumente der Nachkriegszeit", wenn sie auch unterschiedlich gut gelungen sind. Jedenfalls steht ein lustvoller Umgang mit "den Problemen des Lebens: denen der Ehe, der Nebenbeziehungen, der Einsamkeit, dem Suizid aus Liebe" hinter diesen beiden Erzählungen. Bieneks Hörstück "Sechs Gramm Caratillo" dokumentiert nach Schröder die Gedanken, die ein Selbstmordender nach der Gifteinnahme hat. Nach Meinung des Rezensenten ist das "keine aufregende Geschichte, nur die Intonierung von Klaus Kinski ist gelegentlich extravagant." Er hat eine "schwere und weiche", ja "angenehme" Stimme, die sich elegant anhört. Doch insgesamt ist Kinskis Performance ist nicht so ausgefallen, wie man das aus heutiger Perspektive wohl vermuten könnte: "Von der Verwandlungsfähigkeit Klaus Kinskis ist wenig zu vernehmen". So taugt dieses Hörspiel wohl eher als Zeitdokument denn als mitreißende Erzählung. Nicht so recht gelungen findet Rezensent Martin Z. Schröder Wolfgang Graetz' Hörspiel " Die Nacht allein". Das liegt seiner Meinung nach am Thema, das Klaus Kinski eine verzweifelt-hysterische Performance nahelegt und so spekuliert er: "Als Hysteriker ist Kinski vielleicht aus Echtheit nicht gut, vielleicht stand die Rolle seinem Temperament zu nahe." Auch vermisst Schröder eine größere stimmliche Wandlungsfähigkeit bei Kinski, der Darsteller wird seiner Meinung nach lediglich immer lauter und hysterischer.
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