Hennric Jokeit

Goodhope

Cover: Goodhope
Peperoni Books, Berlin 2018
ISBN 9783941249233
Gebunden, 116 Seiten, 45,00 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen Abbildungen und einem Essay von Sean O'Toole. Sechs Mal besuchte Hennric Jokeit seit 2009 Kapstadt und die Region. Während seiner privaten und wissenschaftlichen Aufenthalte in Südafrika begann er, Zentren und Ränder sich wandelnder urbaner Topographien der Kapregion zu fotografieren. GOODHOPE, sein aktuelles Buch, verbindet diese Bilder von Südafrikas ältester Stadt zu einem Essay über den postglobalisierten Kapitalismus in einer noch immer von den Folgen der Apartheid geprägten Gesellschaft. Der radiologisch-diagnostisch anmutende Blick des neuen Buches, der bereits "Negative Vision" (Peperoni Books, 2016) zugrunde liegt, unterläuft Sehgewohnheiten dadurch, dass Bilder zwischen ihrer negativen Präsentation und einer positiven Interpretation zu oszillieren scheinen. "Diagnosing hope in a ruined paradise", so übertitelte der südafrikanische Kunstkritiker und Autor Sean O'Toole seinen das Buch begleitenden Text. Er beschreibt darin landschaftliche und sozioökonomische Transformationen der Kapregion von einem agrarisch geprägten Außenposten des Empire bis in die neoliberale Gegenwart Südafrikas. GOODHOPE endet mit einer Serie von neun "negativen" Portraits, die mit einer für das Melanin der Haut unempfindlichen Infrarotkamera aufgenommen und im Buch in einem Silber-Duotone Verfahren auf durchgeschwärztem Papier gedruckt wurden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.08.2018

"Das Buch ist scharf!" jubelt Rezensent Daniele Muscionico über diesen visuellen Essay des Neuropsychologen und Fotokünstlers Hennric Jokeit, der in diesem Band erstmals nicht mehr unter seinem Pseudonym Heinrich Jakob auftritt. Wenn Jokeit hier per Negativ-Fotografie unsere Sehgewohnheiten durcheinander wirbelt, in tiefstem Schwarz und mit einer Infrarotkamera, die umempfindlich für Melanin ist, Physiognomien von Menschen ablichtet und Rassismus und Postkolonialismus reflektiert, entzieht sich der Kritiker zwar einer Wertung und lässt lieber die BIlder für sich sprechen. In jedem Fall sind diese Abzüge, auf den Menschen ihre Spuren nur als "Photonen und Lichtquanten" hinterlassen, für den Rezensenten "Kronjuwelen der alten Lichtmalerei".