Helmut Krausser

Die kleinen Gärten des Maestro Puccini

Roman
Cover: Die kleinen Gärten des Maestro Puccini
DuMont Verlag, Köln 2008
ISBN 9783832179892
Gebunden, 381 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus Liebe zu den Opern Giacomo Puccinis begann Helmut Krausser, dessen verborgene Lebensumstände zu erforschen. Mit den Ergebnissen seiner Recherchen schrieb er einen Roman, der zehn ereignisreiche Lebensjahre des Meisters in neuem Licht erscheinen lässt. Es gelang dem Autor nicht nur, die streng gehütete Identität der Puccini-Geliebten Corinna zu enthüllen, sondern - mit Hilfe neu aufgetauchter Dokumente - auch die tragischen Umstände, die zum Skandal um sein Hausmädchen Doria Manfredi führten. Entstanden ist dabei viel mehr als nur eine Chronique Scandaleuse.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.2008

Sehr weit holt Rezensent Holger Noltze aus, um uns mit den Hintergründen dieses "Dokumentarromans" von Helmut Krausser bekanntzumachen. Drei - teils vermeintlichen - Geliebten des Komponisten hat Krausser sich durch Recherche genähert, einer davon, der bislang mysteriösen jungen Corinna, ist er bei der Gelegenheit überhaupt erst auf die Spur gekommen. (In einem Begleitband zum Roman schildert der Autor alle Einzelheiten.) Neben Corinna treten auf: Die Seelenfreundin Sybil Seligman, mit der Puccini der Vollständigkeit Halber aber wohl auch einmal ins Bett stieg, und das Stubenmädchen Doria, das Selbstmord beging, nachdem Puccinis - prinzipiell nicht grundlos - eifersüchtige Ehefrau Elvira ihr fälschlicherweise eine Affäre mit dem Komponisten unterstellt hatte. Allem Anschein zum Trotz gehe es Krausser, so Noltze, keinesfalls um eine "biografisch-romantische Schmonzette", sondern darum, nachzuzeichnen, "aus welchem Lebens-Stoff dieses Werk entstand". Und das gelingt Krausser für die Begriffe des Rezensenten ganz ausgezeichnet.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.03.2008

Eine bohrende Frage ist für Tobias Rapp nach der Lektüre von Helmut Kraussers Roman über Giacomo Puccini zurückgeblieben. Zwar lobt er den Autor für die offensichtlich genaue Recherche zur Biografie des Komponisten. Auch bescheinigt er dem Roman eine packende Geschichte, in der in drei miteinander verschlungenen Teilen drei Frauengeschichten Puccinis erzählt werden, die der Komponist in drei Opern verwandelt. Kunst und Eros, Schöpfung und Liebe und ihr Zusammentreffen in der Person des Genies sind nach Rapps Ansicht das Gravitationszentrum in diesem Buch. Ein Künstlerroman also, und das könnte den Rezensenten wohl durchaus befriedigen - würde ihn nicht die Frage quälen, wieso ausgerechnet ein Musiker im Mittelpunkt von Kraussers Buch stehen muss. Denn ein Verhältnis zur Musik entwickele der Autor an keiner Stelle, befindet Rapp.