Heinrich Steinfest

Mariaschwarz

Roman
Cover: Mariaschwarz
Piper Verlag, München 2008
ISBN 9783492051804
Gebunden, 416 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Gibt es die perfekte Beziehung? Am ehesten wohl bei jener Symbiose, die ein Wirt und sein Gast eingehen. Wie zwischen Job Grong, dem Wirt, und Vinzent Olander, seinem Gast. Bis zu dem Tag, als Grong ihn vor dem Ertrinken in einem See rettet. Danach ist alles anders. Der See ist ein tiefes Gewässer, das den Namen Mariaschwarz trägt und von dem die Einheimischen meinen, in ihm würde sich nicht nur das Weltall spiegeln, sondern auch ein Ungeheuer beheimatet sein. Als man ein Skelett aus jenem See birgt, ruft das den Wiener Kriminalinspektor Lukastik auf den Plan. Mit famoser Arroganz und gewohnt unkonventionellen Ermittlungsmethoden tritt er in das Leben der Dorfbewohner und stellt Mariaschwarz gewissermaßen auf den Kopf. Doch an manchen Beziehungen gibt es nichts zu rütteln.

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

Die Romane von Heinrich Steinfest kennen keine Grenzen. Oder anders: Sie kennen Grenzen, aber sie schrecken nicht davor zurück, diese, wenn es nötig wird, zu überschreiten. Nicht aus Jux und Dollerei, sondern nur, wenn es der Wirklichkeitsfindung dient. Es sind die erstaunlichsten Dinge, die den Flug seiner Fantasie kreuzen, aber Steinfest fabuliert nie leichtfertig vor sich hin. Ganz im Gegenteil. Wenn er sich aufmacht, über Dinge zu schreiben, die über Menschenverstand gehen, dann aus Respekt vor dem, was da jenseits des von Menschen üblicherweise Gedachten und alltäglich Gemachten möglich sein kann. Ekkehard Knörer in 'Mord und Ratschlag'

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.12.2008

Eingenommen zeigt sich Franziska Seng von Heinrich Steinfests neuem Krimi "Mariaschwarz". Um einen klassischen Krimi handelt es sich bei dem Buch indes nicht. Die Rezensentin sieht darin eher eine "Polemik" gegen diese Gattung, und das nicht nur, weil an die Stelle der Frage nach dem Täter, die Frage tritt, was denn überhaupt passiert sei in dem öden österreichischen Bergdorf, dem Schauplatz des Geschehens, der Seng an die Provinzen im Frühwerk von Thomas Bernhard erinnert. Sie hebt in diesem Kontext auch die Anwendung der Prinzipien von Uneindeutigkeit und Vernebelung hervor, mit denen der Autor dem Bedürfnis des Lesers nach Aufklärung entgegensteuert. Steinfests Sprache, die sich durch Wortwitz und Fabulierkunst auszeichnet, und die auftretenden Figuren haben Seng besonders gefallen. Und so würdigt sie das Buch als "Jahrmarkt der Eigentümlichkeiten", als "genial groteskes Romanpanoptikum aus Quertreibern, alten Meistern und Ignoranten, das mit tiefgründigem Humor über den allgemeinen Bedeutungsverlust hinwegtröstet".
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