MariaschwarzRoman
Piper Verlag, München
2008
ISBN
9783492051804, Gebunden, 416Seiten, 16,90
EUR
Klappentext
Gibt es die perfekte Beziehung? Am ehesten wohl bei jener Symbiose, die ein Wirt und sein Gast eingehen. Wie zwischen Job Grong, dem Wirt, und Vinzent Olander, seinem Gast. Bis zu dem Tag, als Grong ihn vor dem Ertrinken in einem See rettet. Danach ist alles anders. Der See ist ein tiefes Gewässer, das den Namen Mariaschwarz trägt und von dem die Einheimischen meinen, in ihm würde sich nicht nur das Weltall spiegeln, sondern auch ein Ungeheuer beheimatet sein. Als man ein Skelett aus jenem See birgt, ruft das den Wiener Kriminalinspektor Lukastik auf den Plan. Mit famoser Arroganz und gewohnt unkonventionellen Ermittlungsmethoden tritt er in das Leben der Dorfbewohner und stellt Mariaschwarz gewissermaßen auf den Kopf. Doch an manchen Beziehungen gibt es nichts zu rütteln.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.12.2008
Eingenommen zeigt sich Franziska Seng von Heinrich Steinfests neuem Krimi "Mariaschwarz". Um einen klassischen Krimi handelt es sich bei dem Buch indes nicht. Die Rezensentin sieht darin eher eine "Polemik" gegen diese Gattung, und das nicht nur, weil an die Stelle der Frage nach dem Täter, die Frage tritt, was denn überhaupt passiert sei in dem öden österreichischen Bergdorf, dem Schauplatz des Geschehens, der Seng an die Provinzen im Frühwerk von Thomas Bernhard erinnert. Sie hebt in diesem Kontext auch die Anwendung der Prinzipien von Uneindeutigkeit und Vernebelung hervor, mit denen der Autor dem Bedürfnis des Lesers nach Aufklärung entgegensteuert. Steinfests Sprache, die sich durch Wortwitz und Fabulierkunst auszeichnet, und die auftretenden Figuren haben Seng besonders gefallen. Und so würdigt sie das Buch als "Jahrmarkt der Eigentümlichkeiten", als "genial groteskes Romanpanoptikum aus Quertreibern, alten Meistern und Ignoranten, das mit tiefgründigem Humor über den allgemeinen Bedeutungsverlust hinwegtröstet".