Hans Mommsen (Hg.)

Der Erste Weltkrieg und die europäische Nachkriegsordnung

Sozialer Wandel und Formveränderungen der Politik
Cover: Der Erste Weltkrieg und die europäische Nachkriegsordnung
Böhlau Verlag, Köln 2001
ISBN 9783412106003
Gebunden, 246 Seiten, 30,63 EUR

Klappentext

Der Erste Weltkrieg gilt als die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts". In seinen fatalen politischen, ökonomischen, kulturellen und sozialen Folgen ist dieser gesamteuropäische Epochenumbruch noch längst nicht vollständig aufgearbeitet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 29.10.2001

Rudolf Walther sieht bei der Betrachtung von Erstem Weltkrieg und europäischer Nachkriegsordnung folgendes Problem: Die "berechtigte Vermutung", dass der Erste Weltkrieg eine Krise auslöste, die zwanzig Jahre später in den Zweiten mündete, lasse sich kaum belegen. Man wisse darüber immer noch zu wenig. Auch die "zeitliche Abfolge von Ereignissen" begründe noch keine "Kausalkette". Wenn die neun Aufsätze in diesem Band auch nicht die Wissenslücke schließen, so scheint Walther von den einzelnen Beiträgen doch angetan zu sein, ohne dass er sich jedoch dezidiert lobend äußern würde. Er hebt einige Beiträge hervor, besonders den Aufsatz von Benjamin Ziemann, der mit der "Legende" aufräume, die Fronterlebnisse hätten das Denken der Soldaten "brutalisiert". Weitere Beiträge handeln laut Walther von den Reaktionen des Bürgertums auf den Weltkrieg und die Auswirkungen der Kriegswirtschaft auf die Nachkriegszeit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.09.2001

Nach Eberhard Kolb zeichnen sich die neun Beiträge dieses Bandes "ausnahmslos durch hohe Qualität" aus. Dabei weist er darauf hin, dass die Autoren zu denjenigen Historikern gehören, die sich primär für "Themen wie die Deutung und Verarbeitung von Kriegserfahrung und Fronterlebnis", die Rolle des Krieges in der Erinnerung oder auch die "sozialstaatliche Intervention auf Gesellschaft und Politik in der Nachkriegszeit" interessieren. Kolb geht auf die einzelnen Beiträge des Bandes ein und hebt dabei die thematischen Schwerpunkte hervor. Deutlich wird seiner Ansicht nach, dass "der Krieg selbst" keineswegs für die Veränderungen der sozialen Gesellschaft verantwortlich war, sondern vielmehr die Art und Weise wie die verschiedenen Staaten "nach" dem Krieg auf diese Erfahrungen reagierten und welche Erinnerungskulturen daraus entstanden sind.
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