Fritz Mauthner

Der neue Ahasver

Roman aus Jung-Berlin
Cover: Der neue Ahasver
Philo Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783825702212
Gebunden, 387 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Ludger Lütkehaus. Nach der Teilnahme am deutsch-französischen Krieg wird der verwundete Arzt Heinrich Wolff zusammen mit seinem adligen Kameraden Victor von Lascow von dessen Verwandten in seinem Haus Unter den Linden gesund gepflegt. Hier trifft er in Clemence von Auenheim seine große Liebe. Wolff ist dem Judentum entfremdet und kann sich sogar vorstellen, zum Christentum zu konvertieren, um Clemence heiraten zu können. So geht er in das ihm auferlegte "Probejahr" auf Forschungsreise nach Afrika. Nach Berlin zurückgekehrt trifft er auf den sich ausbildenden Antisemitismus, der sich politisch über die gesellschaftlichen Klassen hinweg zu organiseeren beginnt ... "Der neue Ahasver", der 1881 im Berliner Tageblatt in Fortsetzungen und im Jahr darauf als Buchausgabe erschien, illustriert das Leben im Berlin der 1880er Jahre in den unterschiedlichen Milieus.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.12.2001

Als "literarische Entdeckung" bezeichnet der mit "sab." zeichnende Rezensent den wiederaufgelegten "Roman aus Jung-Berlin" des Journalisten und Romanciers Fritz Mauthner (1849-1923). Eingebunden in eine Liebesgeschichte zwischen einer jungen Adligen und einem jüdischen Arzt beschreibe Mauthner auf der Basis des Berliner "Antisemitismusstreits" von 1879 die Entwicklung des Antisemitismus um die Jahrhundertwende, wobei er - unheimlich genug - bis in die Sprachgewohnheiten hinein die 30er Jahre vorwegnehme. Auch sprachlich gefällt "sab." der Roman, er findet ihn "elegant gestaltet".