Ernst Fischer

Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert.

Band 3: Drittes Reich / Der Buchhandel im deutschsprachigen Exil 1933-1945
Cover: Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert.
Walter de Gruyter Verlag, München 2020
ISBN 9783110296846
Gebunden, 1367 Seiten, 319,99 EUR

Klappentext

Die Vertreibung von Verlegern, Buchhändlern und Antiquaren durch die NS-Machthaber nach 1933 hatte in Deutschland eine tiefgreifend zerstörerische Wirkung auf alle Bereiche des Buchhandels. Zugleich aber entstanden in den europäischen und überseeischen Fluchtländern Strukturen eines Exilbuchhandels, die als Manifestation des "anderen Deutschland" ein historisch einzigartiges Phänomen darstellen. Band 3/3 der "Geschichte des deutschen Buchhandels" führt erstmals in voller Breite vor, wie sich in der über alle Kontinente zerstreuten deutschsprachigen Emigration neben einer vielgestaltigen Verlagslandschaft auch weit verzweigte buchhändlerische Distributionsnetze und letztlich alle wichtigen Funktionen des Buchmarkts neu herausbildeten, von der kleinen Leihbuchhandlung bis zur internationalen Literarischen Agentur. Wenn für viele Exilanten die Vertreibung in die Fremde mit Bedrängnissen schlimmster Art verbunden war, so nützten doch nicht wenige von ihnen die Chance zu bemerkenswerten beruflichen Karrieren und entfalteten eine transkontinentale Wirksamkeit, mit der sie zu Vorreitern einer globalisierten Buchwirtschaft wurden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.03.2021

Rezensent Mark Lehmstedt hält Ernst Fischers zweibändige Geschichte des deutschen Exilbuchhandels als Teil der Geschichte des deutschen Buchhandels für ein neues Grundlagen- und Standardwerk. Deutlich wird für Lehmstedt nicht nur, unter welchen Mühen und Risiken deutsche Verleger und Buchhändler vertriebenen Autoren Publikationsmöglichkeiten verschafften, der Autor rückt neben den bekannten Exilverlagen, wie Allert de Lange oder Querido auch weniger bekannte Akteure, wie eine Leihbibliothek in Jerusalem, ins Licht. Eine Wirkungsgeschichte der Exilliteratur steht noch aus, meint Lehmstedt erwartungsvoll.
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