Erna Sassen

Ohne dich

(Ab 14 Jahre)
Cover: Ohne dich
Freies Geistesleben Verlag, Stuttgart 2022
ISBN 9783772531132
Gebunden, 264 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf. Illustriert von Martijn van der Linden. Ich bin Dein Zuhause. Der fünfzehnjährige Joshua - "Rembrandt" genannt - ist ein sensibler, aber auch wütender Junge mit einer besonderen Begabung fürs Zeichnen. Die Schule mag er nicht besonders und möchte sie lieber heute als morgen beenden. Damit ist er in seiner durch und durch bildungseifrigen Familie seit jeher ein Außenseiter. Halt und Freundschaft findet er bei Zivan, die mit ihrer Familie einst aus dem Irak geflohen ist. Doch dann kehrt diese in ihre Heimat zurück, und plötzlich ist Funkstille. E-Mails bleiben unbeantwortet, die Häkchen hinter den WhatsApp-Nachrichten grau. Da erfährt Joshua, dass Zivan mit ihrem Cousin verheiratet werden soll. Wird er sie jemals wiedersehen?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 27.06.2022

Rezensentin Ursula Nowak findet Ema Sassens Jugendroman über einen künstlerisch begabten, depressiven 15-Jährigen bewegend. Die Zeichnungen von Martijn van der Linden erscheinen ihr feinsinnig und kongenial zum Text. Die durchaus komplexe Handlung, die den Jungen mit dem Exilschicksal einer jungen Kurdin konfrontiert, mit seiner eher wenig empathischen Familie und Mobbing in der Schule, schließlich mit der Kunst als rettender Anker, lässt laut Nowak verschiedene (bildungsnahe und bildungsferne) soziale und politische Welten aufeinanderprallen. Die Thematik findet sie sehr aktuell.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.04.2022

Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel liest mit "Ohne dich" ein in mehrerlei Hinsicht "besonderes Jugendbuch". Besonders daran sei zum einen die Gestaltung: Die bunten Schnittverzierungen, das ungewöhnliche Cover, und vor allem die herrlichen Zeichnungen von Martijn van der Linden, die Menzel zufolge wie ein "Schlüssel" zur Psyche des jungen Helden fungieren. Umso unverständlicher ist es für sie, dass van der Lindens Name lediglich im Impressum auftaucht. Besonders ist aber auch die Geschichte selbst, erzählt aus der Ich-Perspektive des Außenseiters Joshua, in einer Sprache, die gerade durch ihre Einfachheit und Direktheit eine ungeheure Wucht entwickelt, staunt Menzel. Durch Joshuas Augen bekommen die Leserinnen und Leser Einblick in verschiedene Welten: Den Alltag und das Wertesystem streng gläubiger Muslime, zu denen die Eltern von Joshuas Freundin gehören, sowie die schwierigen Verhältnisse, aus denen die Jungen an Joshuas neuer Schule kommen. Diese Einblicke, vor allem ersterer sind "erschütternd", jedoch nicht hoffnungslos, so die berührte Rezensentin.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.03.2022

Rezensentin Eva-Maria Magel ist von Erna Sassens "kunstvoller Geschichte" über den Verlust gerührt. Die niederländische Autorin und ehemalige Schauspielerin erzählt darin von dem 15-jährigen Joshua und der gleichaltrigen irakisch-kurdischen Zivan, deren freundschaftliche oder romantische Liebe gefährdet wird, als Zivans Familie zurück in die Heimat kehrt, wo das Mädchen ihren Cousin heiraten soll, erklärt Magel. Das Buch ist dabei völlig bespickt mit plastischen Bleistift- und Tuschezeichnungen von Illustrator Martijn Van der Linden, wodurch bei der Rezensentin der Eindruck entsteht, sie hielte Joshuas Zeichenblock in der Hand. Schade findet sie lediglich, dass der deutsche Titel nicht das "niederländische Spiel mit Erscheinungsform und Inhalt" aufgreift. Dennoch sei das Buch schön, sorgfältig und leichtfüßig komponiert, schließt die Rezensentin.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de