Elias Lönnrot

Kalewala

Ein finnisches Epos
Cover: Kalewala
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2004
ISBN 9783902144683
Gebunden, 488 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Limitierte Auflage von 1.000 numerierten Exemplaren. Aus dem Finnischen von Gisbert Jänicke. Von der Erschaffung der Erde und der Gestirne erzählt dieses Epos, von der Kultivierung des Bodens und dem launischen Meer, vor allem aber von den Begegnungen mit dem schemenhaften Land im Norden, um dessen Tochter Wäinämöinen, Lemminkäinen und Ilmarinen gleichermaßen werben. Doch auf die Freier warten gefährliche Aufgaben - ein Boot muß gezimmert werden, zu dessen Vollendung drei Zauberworte fehlen, des Teufels feuerspeiendes Ross ist zu zäumen, ein Natternfeld zu pflügen - das geht nicht ohne Beschwörungsformeln, auch nicht ohne Berührung mit den Urwassern des Totenlands. Kalewala, das Land des Urvaters Kalewa, ist Schauplatz dieses groß angelegten Freskos der mythenumsponnenen Frühzeit Finnlands. Auf zahlreichen Fußreisen hatte Elias Lönnrot - im Geist des spätromantischen 19. Jahrhunderts - Tausende von Versen mündlich überlieferter Lieder gesammelt, Lieder epischen, lyrischen und beschwörenden Inhalts, die er in der Folge zu einem teils heldisch-kriegerischen, teils zauberhaft-magischen Epos verband. Viele namhafte Übersetzer haben sich am "Kalewala" versucht, doch erst Gisbert Jänickes Arbeit ist vollständig, beruht in allen Details auf dem Original und berücksichtigt auch die neuesten Forschungsergebnisse.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.09.2004

Burkhard Müller singt das uneingeschränkte Lob der Übersetzung dieses finnischen Nationalepos, das eigentlich gar kein richtiges Epos darstellt, sondern von Elias Lönnrot im 19. Jahrhundert aus den Volksgesänge und Erzählungen zusammengestellt wurde, die bis dahin nur in mündlicher Überlieferung existiert hatten. Der Rezensent zitiert ausschweifend aus "Kalewala", der Titel ist ein "mythischer Name" für Finnland, um einen Eindruck von diesem "Wunderwerk der Sprache" zu vermitteln. Dieses Wunder lastet Müller, schon allein aus Unkenntnis der finnischen Sprache, hauptsächlich dem Übersetzer Gisbert Jänicke an, den er nicht nur für die Entscheidung preist, kein einheitliches Metrum für die Verse gewählt zu haben und somit Ermüdung beim Leser zu vermeiden, sondern dem er auch attestiert, sich gleichermaßen "historisch kenntnisreich" wie auch beherzt modern an das Werk gewagt zu haben. Jänicke hat das "Helle und Heitere" von "Kalewala" "entschlossen gepackt" und damit ein "eminent lesbares (und vorlesbares!) Buch" geschaffen, so der Rezensent hingerissen, der als wirklich einzigen Kritikpunkt zu bemerken hat, dass kaum etwas zur Überlieferung dieses "Nationalschatzes" aus dem Nachwort zu erfahren ist.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.04.2004

Als "ein Hauptwerk der finnischen Literatur" würdigt der "A. Kl." zeichnende Rezensent das "Kalewala"-Epos, das zu seiner Freude endlich in einer "vorzüglichen und zeitgemäßen" Neuübersetzung vorliegt. Wie er berichtet, zeichnete der Arzt Elias Lönnrot in den 1820er Jahren auf etlichen Reisen Zehntausende von Versen auf, die mündlich von Generation zu Generation weitergegeben worden waren, um daraus Lieder mit "lyrischem, beschwörendem und vor allem epischen Inhalt" zu formen - das "Kalewala"-Epos. Es berichte von Helden namens Wäinämöinen, Ilmarinen und Lemminkäinen, von Reisen in ein geheimnisvolles Reich im Norden und Kämpfen um das glückbringende Wunderding Sampo, von der Befreiung der Sonne aus der Macht der Tolle, von Fahrten ins Totenreich, aber auch von Hochzeitssitten, hält der Rezensent fest und nennt Lönnrot wegen seiner Leistung einen "finnischen Homer".
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