Don Paterson

Weiß wie der Mond

Gedichte
Cover: Weiß wie der Mond
Luchterhand Literaturverlag, München 2007
ISBN 9783630872407
Gebunden, 176 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Henning Ahrens. Das Zimmer über der Bar war das billigste, das wir finden konnten. Das Fenster bot uns einen Blick auf die schmutzige Gasse, im Hintergrund lärmten die Handwerker bei ihren Kartenspielen. Aber dort, auf dem schmalen Bett, lag ja mein Leib der Liebe mit seinen vertrauten Lippen, Lippen, so üppig, so blutrot vor Begehren, dass ich selbst jetzt, da ich dies nach all den Jahren hier im leeren Haus schreibe wieder trunken von ihnen bin. Don Paterson gehört zu den großen Lyrikern in Europa. "Weiß wie der Mond" ist sein neuestes, von vielen gerühmtes Werk.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.04.2007

Rezensent Jürgen Brocan ist sehr beeindruckt von der stilistischen Bandbreite der Lyrik des schottischen Dichters Don Paterson. Nicht nur, dass Brocan in den Gedichten grundsätzlich "stete Bewegung" spürt, immer wieder "überraschende Wendungen" registriert und Patterson sich auf unterschiedliche englische lyrische Traditionen beziehen sieht. Aus seiner Sicht sind diese Texte außerdem "Suchgedichte", die im Grunde auf kein klar vorgegebenes Ziel steuern, sondern "die Prozesse des Lebens und Werdens" selbst erkunden und abbilden. Als Themen der Gedichte nennt Brocan eine "Meditation über den freien Willen" oder "das Verhältnis von Fiktion und Realität" ebenso, wie "anschauliche Miniaturen", in denen biografische Stoffe verarbeitet werden. Diese Vielschichtig- und gesichtigkeit dieser Lyrik sowie ihr "postmodern aufmüpfiger Ton" macht es aus Sicht des Rezensenten allerdings der Übersetzung immer wieder schwer, "Wirkungsäquivalenz" zu entfalten. So sei es dem Übersetzer Henning Ahrens zwar in "vielen kniffligen Fällen" gelungen, "stimmige deutsche Entsprechungen" zu finden. Manchmal jedoch hätte sich der Rezensent "unbedingt mehr Nähe zum Original" gewünscht.
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