Dominique Manotti

Schwarzes Gold

Roman
Cover: Schwarzes Gold
Argument Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783867542135
Gebunden, 384 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Iris Konopik. März 1973: Nach der Auflösung der French Connection tobt in Marseille ein blutiger Bandenkrieg um die Nachfolge von Mafiaboss Antoine Guérini. In dieser aufgeheizten Atmosphäre wird der dynamische Geschäftsmann Maxime Piéri vor dem Casino von Nizza mit zehn Kugeln hingerichtet. Mit dem Fall betraut wird der unerfahrene Commissaire Théodore Daquin, der in Marseille seinen ersten Posten antritt. Er stößt auf dubiose Aktivitäten von Piéris Frachtern im Mittelmeer, die offenbar nicht nur Erz und Getreide transportieren. Und in Zusammenarbeit mit einem anonymen Partner schien der Reeder sich soeben für den Einstieg in ein heiß umkämpftes neues Geschäftsfeld zu rüsten. Daquin bleiben genau fünfzehn Tage, die ihm im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens für seine Ermittlung zustehen, um sich in das Labyrinth der lokalen Geheimnisse, des Seefrachtgeschäfts und der internationalen Finanzkreisläufe einzuarbeiten. Eine Herkulesaufgabe im Angesicht einer undurchsichtigen Gemengelage und einer ihm fremden, bedrohlichen Stadt.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 15.06.2016

So gut wie hier war Dominique Manotti, die Krimi schreibende französische Wirtschaftshistorikerin, noch nie, lobt Rezensent Elmar Krekeler. Das sah auch die Jury so, die "Schwarzes Gold" mit dem wichtigsten französischen Krimipreis auszeichnete. Der Roman spielt 1973, während der ersten Ölkrise. Der Heroinhandel liegt am Boden, Öl ist das dicke neue Geschäft. Prompt wird ein Industrieller erschossen, um den sich Gerüchte um Korruption, die korsische Mafia und die Resistance ranken, erzählt der Rezensent. Der Kommissar ist ein junger schwuler Pariser, der uns Lesern Marseille gewissermaßen von außen erschließt - sehr viel besser jedenfalls als die Netflixserie mit Gerard Depardieu, verspricht Krekeler, dessen Kritik eine einzige Empfehlung ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 29.04.2016

Sylvia Staude kennt die üblichen Themen der französischen Krimiautorin Dominique Manotti: Lug, Betrug und Korruption im großen Stil. Das Interesse der gelernten Historikerin gelte dabei stets den mächtigen Figuren im Hintergrund, etwa Firmenbossen, Politikern oder Präsidenten. Diesmal drehe sich alles um den Ölhandel, und auch beim neuen Fall von Théodore Daquin gehe es intrigant und tödlich zu. Die Figur des Kommissars selbst ist komplex und glaubwürdig gezeichnet, lobt Staude. Überhaupt lasse sich Manottis Roman gut lesen, "kühl, knapp, schnörkellos" und zugleich pointiert seien die Sätze. Nur scheinbar verzichte die Autorin auf Ausschmückungen, denn "die Atmosphäre schlüpft dennoch durch die Hintertür hinein", wie die Rezensentin bemerkt.