Dominique Manotti

Kesseltreiben

Roman
Cover: Kesseltreiben
Argument Verlag, Hamburg 2018
ISBN 9783867542319
Gebunden, 400 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Iris Konopik. Commandant Noria Ghozali, 25 Berufsjahre bei der Polizei, zuletzt in der Terrorbekämpfung des französischen Inlandsnachrichtendiensts, fällt in Ungnade, als ihr jüngerer Bruder nach Syrien in den Djihad zieht, und wird in die randständige Abteilung "Wirtschaftliche Sicherheit" versetzt. Dort verfolgt man aktuell die Aktivitäten um den Orstam-Konzern, französischer Weltmarktführer im Kraftwerksbau von nationaler strategischer Bedeutung. Am Flughafen JFK wird ein Orstam-Manager verhaftet - Vorwurf: Bestechung beim Indonesiengeschäft. Eine konzertierte Aktion von amerikanischer Justiz, CIA, NSA und Unternehmerkreisen? In Paris bleibt es seltsam still: Der Orstam-Chef hüllt sich in Schweigen, die Regierung bleibt untätig. Ein interessierter Konkurrent, die amerikanische Power Energy, streckt bereits seine Finger nach Orstam aus. Während Noria Ghozali und ihr Team Bericht auf Bericht schreiben, die ihre Ansprechpartner in der Regierung vollkommen kalt lassen, rückt bei Orstam die entscheidende Aktionärsversammlung näher. Mit Anreizen, Manipulation und Erpressung sucht Power Energy gewisse Orstam-Mitarbeiter ins Boot zu holen oder unschädlich zu machen.

Im Perlentaucher: Setzen Sie auf Krise!

Dominique Manotti erzählt in "Kesseltreiben" ihre Version von der brutalen Übernahmeschlacht, durch die sich der amerikanische Multi General Electric 2015 seinen französischen Konkurrenten einverleibte. "Kesseltreiben" ist eine hervorragende Studie in komplexem Denken. Und ein grandioser Wirtschaftsthriller. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.07.2018

Sylvia Staude weiß, dass die Gerechtigkeit in den Wirtschaftskrimis von Dominique Manotti nur in Einzelfällen siegt. Der Spannung der Lektüre tut das allerdings keinen Abbruch, meint sie. Und wenn Manotti nüchtern, schwarzhumorig von der nicht ganz frei erfundenen Übernahme eines französischen Energieunternehmens durch einen US-Konkurrenten erzählt, kann die Rezensentin sogar noch etwas lernen über Wirtschaftskriminalität und das Mitmischen der Politik. Manottis bereits aus anderen Büchern bekannter arbeitsbeflissener Ermittlerin schaut Staude gerne bei der Aufklärung zu, auch wenn sie es diesmal mit heftigen Widerständen von ganz oben zu tun bekommt.