Christoph Wilhelm Aigner

Logik der Wolken

Cover: Logik der Wolken
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2004
ISBN 9783421058157
Gebunden, 137 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Christoph Wilhelm Aigners sucht in der Logik der Wolken das eigentlich Unbegreifliche zu erfassen: das Leben. Es verschließt sich gerade dort, wo es zu pulsieren scheint - in der Geschwindigkeit, dem Trubel. Das Wesen der Natur, Zentrum seiner Poesie, eröffnet sich ihm in der versunkenen, liebenden Anschauung. So, wie es gelingt, aller Flüchtigkeit und Vagheit zum Trotz, in den sich beständig wandelnden Wolken Struktur und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, so gelingt ihm dies in einem Alltag, den er Hektik und dem Betrieb entzogen verbringt. Gerade in dieser Ruhe findet er seine knappe und angemessene Sprache: "In Augenkontakt mit den Dingen sein, für die ich Wörter zu sammeln versuche."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.08.2004

Der Kritiker mag dem Autor in seiner Definition dessen, was ein Kritiker im besten Falle tut, nicht zustimmen: Kritiker sollten versuchen mitzudenken, erwidert Thomas Poiss und nicht nur liebevolle, freundliche Worte walten lassen. Das Mitdenken macht Poiss im Fall Aigner schwer zu schaffen: dessen Beobachtungen, die einen erlebten Liebesverrat mit der Beschreibung von Wolkenbildern sprachlich zu verknüpfen versuchen, stießen ihn beim Mitdenken ständig vor den Kopf, bekundet Poiss. So hagelt es denn Kritik an Aigners Prosaskizzen: viele Beobachtungen seien nicht etwa paradox, sondern "schlicht kontrafaktisch", kritisiert der Rezensent, es wimmele von Kalauern und Stilblüten, außerdem trage Aigner seine Verletztheit larmoyant vor sich her, weshalb er sich auch das Mitgefühl des Rezensenten eindeutig verscherzt hat.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.08.2004

Christoph Wilhelm Aigner schreibt lyrische Prosa, erklärt uns Rüdiger Görner, und obwohl Aigner zu Aphorismen neige, stehen diese nicht im Widerspruch zum lyrischen Stil des Autors. Denn so mancher Aphorismus verlange nicht nur eine analytisch-logische Ausdeutung, sondern vertrage auch eine lyrische Komponente, um seinem sinnlich-emotionalen Anteil gerecht zu werden, bekräftigt der Rezensent seine Auffassung. Aigners neues Buch enthält Reflexionen "zum Stand eines Dichterbewusstseins heute", so Görner, die, auch wenn sie gewichtige Fragen stellten, alle in einem leichten Ton vorgetragen würden. Eine der Fragen gilt dem allgemeinen Charakter eines Gedichts, das Aigner laut Görner als "spezifischen Entfaltungsraum für Worte" definiert. Viele von Aigners Notaten und Reflexionen seien nah am Gedicht, betont Görner, dem Aigners lyrisch-aphoristische Sammlung gut gefallen hat. Denn das Schöne der "Logik der Wolken", beschreibt er sein Wohlgefallen, sei eben, dass sie sich ständig verändere.
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